Diesen Sheriff-Stern hat der Tübinger OB Boris Palmer am Mittwoch in seiner Dienstpost vorgefunden. Foto: StN

Der Tübinger OB Boris Palmer ist nun Besitzer eines aus den USA gelieferten Sheriffsterns. Der Stuttgarter Wolfgang Rolli, der frühere Leiter des Mercedes-Benz-Museums, hat dem Grünen am Mittwoch ein Westernabzeichen geschenkt.

Stuttgart/Tübingen - Sechs Zacken hat der Stern, liegt schwer in der Hand und fühlt sich hochwertig an: Lange suchte Wolfgang Rolli, der frühere Leiter des Mercedes-Benz-Museums in Stuttgart, im Internet das passende Exemplar für OB Boris Palmer. Seit Mittwoch, High Noon, ist der Grüne Besitzer eines echten, aus den USA stammenden Sheriffsterns. Laut Post ist das hochglanzpolierte Geschenk aus der Landeshauptstadt um 12 Uhr im Tübinger Rathaus angenommen worden. Der Showdown kann beginnen.

Der nächtliche Streit, den Palmer vor kurzem mit einem Studenten in Tübingen hatte, schlägt noch immer hohe Wellen in den Medien und sozialen Netzwerken – so, wie das oft der Fall ist beim Tübinger Rathauschef, der laut „Spiegel online“ eine „Leerstelle“ besetzt, nämlich „die des grünen Rechtsaußens“, und der deshalb im selben Artikel als „grünes Männchen“ verspottet wird. Einer von unzähligen Kommentaren bei Facebook lautet: „Boris Palmer fehlt nur noch der Sheriffstern zu seinem Glück.“ Diesen hat er nun. Welcome, Mister Palmer, Deputy-Sheriff of Baden-Württemberg!

Dank für „mutiges, selbstloses, nicht ungewährliches Einschreiten“

Wolfgang Rolli, ein Experte für Oldtimer-Fahrzeuge, hält sich aus den Netzwerken fern. „Kein Facebook, kein Twitter, kein Fake-Müll“, steht auf dem Briefkopf, den der Grüne am Mittwochmittag mit dem Stern in einer per Einschreiben ausgelieferten Sendung in seiner Dienstpost vorgefunden hat. Der auf dem Killesberg lebende Rolli bedankt sich in dem Brief an den OB für dessen „mutiges, selbstloses und nicht ungefährliches Einschreiten“ gegen den „frechen und lautstarken“ Studenten. Es sei nun an der Zeit, dass der Rathauschef „endlich einmal einen richtigen und wertigen Hilfs-Sheriffstern“ besitze, damit „Respekt und Achtung bei der Erfüllung ortspolizeilicher Pflichten als Hüter von Gesetz und Ordnung gegenüber dem OB zu einer Selbstverständlichkeit wird“.

„Ihr Vater wäre stolz auf Sie!“

Ein schnöder Dienstausweis reiche da in keiner Weise aus, findet Rolli und schreibt weiter: „Herr OB Palmer, nehmen Sie diesen Stern an, Sie haben ihn verdient und tragen Sie ihn mit Stolz und Würde!“ Mit dem Sheriffstern würden die Medien bundesweit „noch intensiver“ über den Einzelkämpfer von Tübingen berichten.

Der langjährige Leiter des Mercedes-Benz-Museums kannte Helmut Palmer, den 2004 verstorbenen Vater des Tübinger OB, gut und ist sicher: „Ihr Vater wäre stolz auf Sie und würde sagen: Jonger, jetzt bischd du aber ganz dr Babba!“