Der Coach Martin Schaible referiert beim Verbund der Aktiven Unternehmer über Wertschätzung im Umgang miteinander und mit Kunden.
Martin Schaible, der Trainer für Respekt, hat im voll besetzten Saal der Bottwartaler Winter Einblicke in die Hintergründe erfolgreicher Kommunikation gegeben. Dabei wäre es doch so einfach, erzählt Martin Schaible. Nur fünf Punkte sind dafür erforderlich. Doch schon beim ersten Punkt des richtigen Zuhörens wird vielen im Raum klar: ganz so einfach ist es wohl doch wieder nicht. Denn weniger als ein Drittel der deutschen Angestellten sind mit ihrem Chef zufrieden, sagt Schaible mit Blick auf eine aktuelle Studie. Mit einem Online-Tool hat der Trainer und Coach aus München mit dem Publikum aktiv und online gemeinsame Definitionen und Verständnis der wichtigsten Begriffe erarbeitet.
Für die Grundlagen von Respekt gibt Schaible eine Kurzformel aus: vom Wortstamm her sei Respekt auf zurückblicken oder eben ein ganz einfaches „Ich sehe dich“ zurückzuführen. Dies entstehe vor allem dann, wenn das Gegenüber nicht nur Sympathie, sonder vor allem auch echte Empathie spüre. Und das sei eben mehr als ein „Ja, aber“ oder „Probier’s doch einfach mal so“, von übergriffigen Versuchen eines Coachings ganz zu schweigen.
Nicht einfach umzusetzen
Doch wie immer ist alles, was sich so einfach anhört, nicht immer einfach umzusetzen. Daher gibt Schaible seinen Zuhörern eine ganze Toolbox mit auf den Weg. Was unterscheidet horizontale von vertikaler Kommunikation? Welche Kardinalfehler sind zu vermeiden? Von Schulz von Thuns „Kunst des Zuhörens“ bis über Marshall Rosenberg „gewaltfreier Kommunikation“ spannt sich der Bogen hin zu Kim Scott. Das ist aus Sicht Schaibles einer der besten früheren Führungskräfte von Google. Mit seiner „radikal offenen Führung“ wird hier ein neues Kapitel der Offenheit aufgeschlagen. Die meisten im Raum sind selbst Führungskraft und ihre Kunden und Mitarbeiter erleben vielleicht schon in den nächsten Wochen den entscheidenden Unterschied.
Einer im Saal hat am Ende der Veranstaltung jedenfalls hautnah erlebt, was Respekt bedeutet. Für den Gründer und Organisator Uli Eitel schließt sich hier ein Kreis, da er sich in wenigen Monaten in den Ruhestand verabschiedet. In den Gewerbevereinen der Region war Eitel geschätzt und bestens vernetzt. „Du hast dich hier im Bottwartal engagiert wie kaum ein anderer“, gab ihm daher Martin Maurer vom gastgebenden Bund der Selbstständigen in Großbottwar mit auf den Weg. Und langweilig dürfte es Eitel nicht werden: kurzerhand hat er nicht nur eine Spendenbox für den tragisch verunglückten Jungfußballer in Benningen ins Leben gerufen, sondern organisiert Ende März seine erste eigene Weinmesse in Löchgau. „Denn keiner hier im Saal glaube, dass der Uli plötzlich nicht mehr aktiv sei“, schließt Maurer seine Laudatio und bedankt sich für die langjährige Unterstützung.
Ein Verbund der Gewerbevereine
Die Aktiven Unternehmer sind ein Verbund der Gewerbevereine aus Affalterbach, Beilstein, Benningen, Erdmannhausen, Großbottwar, Kirchberg, Marbach, Murr, Oberstenfeld und Steinheim.