Was macht Thomas Hitzlsperger nach dem Ende seiner Zeit beim VfB? Foto: dpa/Tom Weller

Der VfB Stuttgart hat am Sonntag mit 1:4 beim FC Augsburg verloren – doch darum ging es bei einem Fernsehauftritt des Vorstandschefs Thomas Hitzlsperger am Abend eher weniger.

Stuttgart - Zunächst ging es am Sonntagabend im Studio des Bayerischen Rundfunks um Diversität und Toleranz. Es ging um das Outing des australischen Fußballers Josh Cavallo, es ging um die nächsten Schritte im Fußballgeschäft auf all diesen Ebenen – der Studiogast Thomas Hitzlsperger sprach also in der Sendung „Blickpunkt Sport“ über Dinge, mit denen er sich bestens auskennt.

Der Vorstandschef des VfB Stuttgart war nach dem 1:4 beim FC Augsburg am Mittag weiter ins Studio nach München gefahren – und am Ende des Gesprächs ging es da dann noch über ihn selbst und damit um das nahende Ende seiner Amtszeit beim VfB. „Ich möchte im Guten gehen, ich möchte, dass die Leute mich positiv in Erinnerung haben werden, und ich denke, das ist auch gegeben“, sagte Hitzlsperger. Er habe seine Fehler machen dürfen, ergänzte der ehemalige Nationalspieler. Und: „Ich möchte am Ende ein positive Bilanz, und da bin ich glaube ich auf einem ganz guten Weg.“

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Auf die Frage des Moderators Markus Othmer, ob es eine Lebensplanung gebe und wie es jetzt für ihn weitergehe, sagte Hitzlsperger, dass man im Fußball keine langfristige Planung haben könne – und betonte, dass er beim VfB noch schwere Aufgabe vor sich habe. Hitzlsperger hatte dabei auch die aktuelle sportliche Situation im Blick: „Ich will mithelfen, da jetzt wieder rauszukommen.“

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Am Ende des Gesprächs entwickelte sich dann ein etwas skurriler Dialog, in dem der Interviewte Hitzlsperger dem Moderator ansagte, was er konkret nachfragen solle – und das ging so: Zunächst wurde Hitzlsperger gefragt, ob er eine Zukunft beim DFB ausschließen könne. Antwort: „Ich bin immer noch Botschafter für Vielfalt beim DFB, also werde ich auch künftig beim DFB tätig sein. Vielleicht musst du noch mal nachfragen, ob es eine andere Position gibt.“ Nachfrage Moderator: „Das wäre zum Beispiel der Präsident, der frei wird – wäre das eine Geschichte, die dich reizen würde? Fragen wir doch einfach mal so!“

Antwort Hitzlsperger: „Ich muss es ausschließen – ich habe dem Aufsichtsrat beim VfB gesagt, dass ich zur Verfügung stehe, solange wie sie mich brauchen, maximal aber noch ein Jahr – so lange geht mein Vertrag, und da stehe ich zu meinem Wort.“ Hitzlsperger ergänzte, dass für ihn die DFB-Position flachfalle, wenn er das Jahr beim VfB erfülle: „Davon gehe ich heute aus.“

Ein gewisser Interpretationsspielraum

Ein klares Dementi auf mögliche Ambitionen beim DFB hört sich dann also doch anders an, zumindest zwischen den Zeilen gab es einen gewissen Interpretationsspielraum – und es ist ja zumindest nicht ausgeschlossen, dass der VfB und der scheidende Vorstandschef die Zusammenarbeit früher als vertraglich fixiert beenden.

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„Ich glaube, der DFB-Bundestag ist im März, also stellt sich die Frage für mich nicht“, sagte Hitzlsperger noch: „Ich möchte jeden Tag beim VfB alles geben, das Amt des DFB-Präsidenten bringt sehr viel mit sich, und ich kann mich jetzt damit nicht beschäftigen, weil der VfB mich genug beschäftigt. Ich bin gebunden, ich bin zufrieden, die Aufgabe beim VfB erfüllt mich voll und ganz, und wenn es vorbei ist, dann reden wir wieder.“