Zieht es Alexander Wehrle zurück zum VfB? Foto: imago images/Herbert Bucco

Heißt der neue Vorstandsvorsitzende beim VfB schon bald Alexander Wehrle? So soll der 46-Jährige eine neues Angebot beim 1. FC Kön abgelehnt haben. Und auch sonst spricht einiges für Wehrle.

Stuttgart - Es waren die Zeiten, als der ehemalige VfB-Präsident Erwin Staudt aus seiner Ära als Chef der IBM Deutschland die so genannte Balanced Scorecard im Profifußball einführte. Der Trainer am Wasen hieß im Jahr 2004 noch Felix Magath – und Staudt sorgte auf Managementebene mit der Scorecard, einem Kontroll- und Führungssystem für sämtliche Abteilungen des Fußball-Bundesligisten, für eine Innovation.

Erstmals tauchte in diesem Zusammenhang auch der Name des damaligen Referenten des VfB-Vorstandes, des seiner Zeit rund 30 Jahre alten Alexander Wehrle auf. Denn der VfB sorgte nicht nur auf dem Fußballplatz für Furore – und wurde 2007 deutscher Meister. Ihre Scorecard stellten Staudt und Wehrle seinerzeit auch dem Katalanen Joan Laporta vor, der zwischen 2003 und 2010 sowie erneut seit März diesen Jahres als Präsident des FC Barcelona fungiert.

Ist der Weg frei für Wehrle?

Auch der Name Alexander Wehrle ist inzwischen wieder ganz deutlich rund um das rote Clubhaus zu vernehmen. Wenn nicht alles täuscht, dann ist der gebürtige Bietigheimer bei den Stuttgartern der heißestes Kandidat auf den Posten des Vorstandsvorsitzenden, den Thomas Hitzlsperger bekanntlich spätestens im nächsten Oktober – aber höchstwahrscheinlich deutlich früher – frei machen wird.

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Denn mit Wehrle könnte jetzt alles ziemlich schnell gehen. Schließlich lehnte es der amtierende Geschäftsführer Sport beim 1. FC Köln nach Informationen der „Sport-Bild“ dieser Tage ab, seinen bei den Geißböcken bis 2023 laufenden Vertrag zu verlängern. Vieles spricht daher für einen baldigen Wechsel zurück nach Stuttgart, wo der heute 46-jährige Wehrle bereits zwischen 2003 und 2013 gearbeitet hat.

Mitglied des DFL-Präsidiums

Seit dieser Zeit hat der Diplom-Verwaltungswirt im Rheinland aber stetig an Kontur gewonnen. So hat sich Wehrle beim FC in der ersten Reihe bewährt – und ist auch im deutschen Fußball bestens vernetzt: Gehört er doch unter anderem seit August 2019 dem Präsidium der Deutschen Fußball-Liga (DFL) an.

Da das VfB-Herz in dem Schwaben Wehrle nie aufgehört hat zu schlagen, ist ein baldige Rückkehr auf die Geschäftsstelle an der Mercedesstraße gut vorstellbar. Dabei könnte jetzt alles ganz schnell gehen. Möglicherweise kommt es noch in diesem Kalenderjahr zu einer Entscheidung. Da Wehrle in erster Linie ein Finanz- und Managementexperte ist, käme für ihn der Posten des Vorstandschefs, aber nicht wie im Falle von Hitzlsperger obendrein auch noch die Position des Sportvorstandes infrage.

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Hier müsste der VfB eine andere Lösung finden. Klar ist derweil, dass Wehrle und der Sportdirektor Sven Mislintat keine Berührungsängste haben. Mislintat wiederum hatte sich zuletzt ganz deutlich dafür ausgesprochen, die Position des Sportvorstandes intern zu besetzen.