Wildschweine gelten bei dieser Jagd als sogenanntes Zielwild. Foto: dpa/Lino Mirgeler

Am 4. Dezember werden zwischen Waldenbuch und Weil im Schönbuch Wildschweine gejagt. Der Landkreis Böblingen verweist in diesem Zusammenhang auf die Afrikanische Schweinepest.

Waldenbuch/Steinenbronn - Am Freitag, 4. Dezember, findet im Wald zwischen Waldenbuch, Steinenbronn, Schönaich und Weil im Schönbuch eine sogenannte Bewegtjagd, auch Drückjagd genannt, statt. „Wir bringen das Wild mit Treibern und Hunden in Bewegung, um es zu erlegen“, sagt Claus Kissel, Kreisjägermeister der Landkreises Böblingen, auf Anfrage unserer Zeitung. Das sogenannte Zielwild sei die Wildsau, so Kissel, „das Reh wird mitgejagt, wenn es denn passt, das Reh wird geschossen, wenn es steht“. Mehr als 100 Jäger seien an der Aktion beteiligt, Kissel geht von einer Ausbeute von zehn bis 40 Sauen aus.

 

Straße von 9 bis 16 Uhr gesperrt

„Wir jagen präventiv“, sagt Kissel. Zwar gebe es in Baden-Württemberg keinen Fall der Afrikanischen Schweinepest, es sei jedoch sinnvoll, die Wildschwein-Bestände im Wald so gering zu halten, dass bei einem etwaigen späteren Ausbruch der Tierseuche diese einfacher kontrolliert werden könne. „Die Afrikanische Schweinepest schwebt wie ein Damoklesschwert seit drei bis vier Jahren an der Ostgrenze von Deutschland“, so Kissel. Bei der Aktion am Freitag handle es sich dennoch um „eine ganz normale Jagd“, die ein- bis zweimal im Jahr stattfinde.

Die Jagd selbst dauere etwa zweieinhalb Stunden. Der Kreisjägermeister empfiehlt Wanderern und Spaziergängern, das Gebiet währenddessen zu meiden: „Die Jagd schafft keine nette Wanderatmosphäre.“ Wie das Landratsamt Böblingen mitteilt, ist die Kreisstraße K 1050 zwischen Waldenbuch und Weil im Schönbuch am Freitag wegen der Jagd von 9 bis 16 Uhr gesperrt.