Beim nächtlichen Eppinger Fasnetsumzug liefen 80 Gruppen mit, darunter auch etliche Hexen. Foto: Stadt Eppingen

Die Polizei sucht auf Hochtouren nach den maskierten Hexen, die beim Eppinger Fasnetsumzug eine 18-jährige Frau scherzhaft in einen Kessel mit heißem Wasser gehalten haben sollen. Jetzt wird der Zeugenkreis ausgeweitet.

Eppingen - Im Fall der 18-jährigen Frau, die bei einem Fastnachtsumzug in Eppingen (Kreis Heilbronn) verbrüht wurde, weitet die Polizei den Kreis der Zeugen nach und nach aus. Man wolle auch die Teilnehmer einer weiteren nachfolgenden Narrengruppe befragen, um den Hergang des Unglücks zu rekonstruieren, sagt der Leiter des Eppinger Polizeireviers Jens Brockstedt. Bisher hatten die Ermittler bei ihren Vernehmungen zwei Gruppen im Fokus: die 20-köpfige Kraichtaler Narrengruppe, die den Handwagen mit dem holzbefeuerten Hexenkessel mitgebracht hatte, sowie etwa 20 Zuschauer, die am Straßenrand standen.

„Wir haben bisher keinen konkreten Tatverdächtigen“, sagt der Revierleiter, „darüber sind wir natürlich enttäuscht.“ Es gebe zwar viele Bilder vom nächtlichen Umzug durch die Innenstadt, aber der eigentliche Sachverhalt sei darauf nicht festgehalten. Brockstedt bezeichnet den Vorfall mit der Schwerverletzten aus Rheinstetten als eine „Verkettung unglücklicher Umstände“. „Ich denke nicht, dass irgendjemand die junge Frau mit Absicht in den Kessel mit heißem Wasser gestellt hat.“ Die Staatsanwaltschaft Heilbronn und das Polizeipräsidium Heilbronn gehen von einer fahrlässigen Körperverletzung aus. Auch der Verdacht der unterlassenen Hilfeleistung besteht.