Unterricht in einer Stuttgarter Vorbereitungsklasse Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Die Herausforderung, zugewanderte und geflüchtete Kinder zu beschulen, sei weiterhin groß, heißt es im Staatlichen Schulamt zum Schulstart. Allein im vergangenen Schuljahr sei deren Schülerzahl um 21,6 Prozent gestiegen.

In Stuttgart werden immer mehr geflüchtete und zugewanderte Kinder und Jugendliche in internationalen Vorbereitungsklassen unterrichtet: Allein im vergangenen Schuljahr stieg deren Schülerzahl um 21,6 Prozent. Besuchten im September 2023 noch 1208 Schülerinnen und Schüler solch eine Vorbereitungsklasse, um Deutsch zu lernen, waren es im Juli dieses Jahres 1469. Als „Riesenherausforderung“ bezeichnete der Leiter des Staatlichen Schulamts, Thomas Schenk, deren Beschulung zu organisieren.

Das Ziel sei ein wohnortnahes Angebot, aber das sei nicht bei allen Schulkindern möglich, so Schenk. Derzeit würden im Schulamt noch die Nachmeldungen aus den Sommerferien bearbeitet – so seien 150 Kinder und Jugendliche dazugekommen, für die ein Platz in einer Vorbereitungsklasse angefragt worden sei.

Da aber ein Teil der Schülerinnen und Schüler aus dem vergangenen Schuljahr nun in den Regelunterricht wechselten, gehe er davon aus, dass die Zahl der Vorbereitungsklassen insgesamt stabil bleibt. Insgesamt gebe es 78 Vorbereitungsklassen an 54 Standorten, die sich über das Stadtgebiet verteilen. Der kontinuierliche Ausbau dieses Angebots sei nicht nur herausfordernd, er sei auch eine Erfolgsgeschichte, sagt Schenk. In der Regel würden die Vorbereitungsklassen ein bis zwei Jahre besucht.

Sorgen machen dem Schulamtsleiter die älteren Kinder, die noch nie eine Schule besucht haben. Im Oktober startet deshalb eine Lernwerkstatt in Weilimdorf für betroffene Elf- bis 14-Jährige. Es soll vier Klassen geben. Dabei werde es in erster Linie darum gehen, erste Schulerfahrungen zu vermitteln und in die Alphabetisierung der Kinder einzusteigen, sagt Schenk.