Die Fans des Hamburger SV gingen von der Polizei begleitet zum Stadion. Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Am Freitagabend treffen St. Pauli und der Hamburger SV in der 2. Fußball-Bundesliga aufeinander. Vor dem Risikospiel nimmt die Polizei mehrere St.-Pauli-Fans in Gewahrsam. Ein Video zeigt heftige Gewaltszenen.

Ein Polizeieinsatz hat kurz vor Beginn des Hamburger Stadt-Derbys in der 2. Fußball-Bundesliga am Freitagabend für Aufregung gesorgt. Die Polizei hatte mehrere Anhänger des FC St. Pauli in Gewahrsam genommen. Ein auf Twitter kursierendes Video zeigt eine solche Ingewahrsamnahme, bei der ein Polizist Zwang in Form von körperlicher Gewalt anwendet. „Ob die Verhältnismäßigkeit gewahrt wurde, gilt es zu prüfen“, teilte die Polizei via Twitter mit.

In dem Video ist zu sehen, wie mehrere Menschen von Polizisten auf dem Boden fixiert werden. Ein Beamter schlägt auf einen am Boden liegenden Mann ein, während ein anderer dessen Beine fixiert.

Triggerwarnung: Das nachfolgende Video zeigt heftige Gewaltszenen.

Der FC St. Pauli forderte Aufklärung. „Auf dem Heiligengeistfeld hat es einen massiven Polizeieinsatz gegeben, mehrere Personen wurden verletzt“, teilte der Verein via Twitter mit. Angesichts vorliegender Videos und Augenzeugenberichten stelle sich die dringende Frage nach der Verhältnismäßigkeit.

Verstärkte Sicherheitsvorkehrungen in der Hansestadt

Nach Angaben der Polizei waren zuvor etwa 150 maskierte St.-Pauli-Fans auf einen Fan-Marsch von Anhängern des Hamburger SV zugestürmt – die Beamten hätten einen Zusammenstoß verhindern können.

Rund 3000 Anhänger des HSV waren am Nachmittag lautstark durch St. Pauli marschiert. Unter den Teilnehmern seien auch etwa 400 „Problemfans“ gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Dennoch sei es friedlich geblieben. Auf der Strecke vom Altonaer Balkon über die Reeperbahn bis zum Millerntor-Stadion kam es vereinzelt zum Abbrennen von Pyrotechnik.

Da es sich um ein Risikospiel handelt, waren die Sicherheitsvorkehrungen in der Hansestadt verstärkt worden. „Wir sind auf alles vorbereitet“, sagte ein Sprecher. Oberstes Ziel sei es, die verfeindeten Fanszenen voneinander zu trennen, die zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie wieder in einem ausverkauften Stadion aufeinandertreffen.