Polizisten setzen Ultras vom Commando Cannstatt des VfB Stuttgart fest. Foto: Pressefoto Baumann

Zahlreiche Ultras des VfB Stuttgart sind am Freitag vor dem Spiel beim SC Freiburg in Stuttgart festgesetzt worden. Jetzt hat die Polizei die Details zu dem großen Einsatz mitgeteilt.

Stuttgart - Viele Fans des VfB Stuttgart machten sich am Freitagmittag auf den Weg zum Auswärtsspiel beim SC Freiburg. Doch einige Ultras des Commando Cannstatt, die an der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart mit Bussen aufbrechen wollten, konnten die Reise erst mit vielen Stunden Verspätung antreten. Um 18:15 Uhr durfte die Gruppierung in Richtung Freiburg aufbrechen.

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Aber warum wurden die VfB-Ultras festgesetzt? Die Polizei teilte dazu am Freitagabend mit: „Hintergrund der Kontrollen waren insbesondere mehrere Gewalttaten, die in den letzten Wochen und Monaten bei Heim- und Auswärtsspielen aus Stuttgarter Ultragruppen heraus begangen worden sind.“

Dabei soll es sich um folgende Vorfälle handeln:

Angriff auf Fan von Eintracht Frankfurt Einige Ultras sollen während des Rückmarsches nach dem Heimspiel des VfB Stuttgart gegen Eintracht Frankfurt in der Mercedesstraße einen Frankfurter Gästefan angegriffen und so heftig auf ihn eingeschlagen haben, dass er in einem Krankenhaus behandelt werden musste. Die Täter tauchten laut Polizei unerkannt im Fanmarsch der Ultras unter.

In Bremen Polizisten verletzt Beim Auswärtsspiel in Bremen versuchten laut Polizei etwa 100 der mitgereisten Stuttgarter Ultras, eine Gruppierung der Bremer Ultras anzugreifen. Polizeibeamten gelang es, körperliche Auseinandersetzungen zu unterbinden. Aus den Ultragruppierungen heraus wurden Diensthunde getreten und Absperrgitter in Richtung der Dienstpferde geworfen, berichtet die Polizei. Drei Polizeibeamte erlitten dabei Verletzungen. Hier gibt es ein Video von den Szenen aus Bremen.

Auffällig auch beim Hinspiel gegen den SC Freiburg Beim letzten Aufeinandertreffen zwischen dem VfB Stuttgart und dem SC Freiburg am 29. September 2017 griff eine zirka 150-köpfige vermummte Stuttgarter Ultragruppe einen Gästefanbus des SC Freiburg an. Dabei gingen Fensterscheiben des Busses zu Bruch. Die Insassen aus dem Raum Freiburg konnten den Bus damals nur unter dem Schutz einer sofort hinzugezogenen Hundertschaft der Polizei verlassen. Daraufhin flüchtete ein Teil der Gruppierung wieder in Richtung des Stadions.

Mehrere Verstöße der VfB-Ultras Beim Spiel gegen Eintracht Frankfurt sollen einige Fans zahllose Bengalos gezündet haben. Einige Personen unterstützten demnach ihre Umstehenden dabei. Beamten der Kriminalpolizei war es vor der Kontrolle am Freitag gelungen, acht Personen zu ermitteln, die im Verdacht stehen, Unterstützer beim Abbrennen der umfangreichen Pyrotechnik gewesen zu sein. Die acht Verdächtigen hielten Transparente hoch und ermöglichten so den Hauptakteuren, dahinter unentdeckt das Rauchpulver oder die Bengalos zu zünden. Gegen die Personen wird nach Polizeiangaben jetzt wegen des Verdachts der versuchten gefährlichen Körperverletzung sowie des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz oder der Beihilfe zu diesen Straftaten ermittelt.

Alle identifizierten Personen laut Polizeibericht angezeigt und müssen mit Bewährungsstrafen rechnen. Bei den durchgeführten Kontrollen, die gegen 15.20 Uhr begannen, hat die Polizei insgesamt fast 150 Personen überprüft. Die Polizeibeamten erkannten sieben Businsassen im Alter zwischen 21 und 36 als Gewalttäter beim Bremen-Spiel wieder und identifizierten sie. Bei der groß angelegten Kontrolle beschlagnahmten die Einsatzkräfte Sturmhauben, die als Vermummungsmaterial dienen können und ein sogenanntes Einhandmesser. Pyrotechnik wurde nicht aufgefunden, jedoch zwei Päckchen mit Betäubungsmitteln.

Auch in Freiburg wurden viele Fans von der Polizei festgesetzt. Ein VfB-Fansprecher äußerte sich dazu auf unsere Nachfrage und sagte: „Ich muss ein großes Lob an unsere Anhänger aussprechen. Sie erdulden alles, keiner murrt, die Lage ist absolut ruhig.“

VfB Stuttgart - Bundesliga

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