In den Wahllokalen werden die Stimmzettel von Hand ausgezählt. Foto: factum//Jürgen Bach

Nach den pannenbehafteten Stimmzettelauswertungen der vergangenen Kommunalwahlen sind die Verantwortlichen zuversichtlich, dass an diesem Sonntag alles reibungslos abläuft. Bei der Briefwahl deutet sich eine hohe Beteiligung an.

Kirchheim - Die Vorbereitungen für die Oberbürgermeisterwahl in Kirchheim laufen auf Hochtouren. Jochen Schilling, der Leiter der Abteilung Bürgerdienste, die auch für die Organisation und Umsetzung des Urnengangs an diesem Sonntag, 1. Dezember, zuständig ist, hofft auf einen reibungslosen Ablauf und eine flotte Auszählung der Stimmen nach der Schließung der Wahllokale. Das hat in Kirchheim freilich nicht immer geklappt. Bei den beiden vergangenen Kommunalwahlen im Mai dieses Jahres und vor fünf Jahren waren die Auszählungen in der Teckstadt wegen technischer Probleme jeweils zur Hängepartie geworden.

Jochen Schilling besitzt eigenen Angaben zufolge „30 Jahre Wahlerfahrung“. Nicht nur, was sein eigenes Recht zur Stimmabgabe betrifft, sondern als Leiter des Kirchheimer Wahlamts, das seiner Abteilung angehört. Seit der Sommerpause werde die Wahl vorbereitet, bei der sich entscheidet, ob Angelika Matt-Heidecker (SPD) weiterhin die Geschicke der Stadt leitet oder ob es Pascal Bader (parteilos) gelingt, die Amtsinhaberin abzulösen. Das sollen die Bürger am Sonntag möglichst schnell erfahren. Wenn alles normal verläuft, steht das Ergebnis laut Schilling gegen 19.30 Uhr fest. „Aber man weiß nie, was passiert“.

Die EDV war „in die Knie gegangen“

Denn Jochen Schilling, weiß, was alles schief gehen kann. Bei der vergangenen Gemeinderatswahl war in Kirchheim die EDV bei der Stimmauszählung „in die Knie gegangen“, sagt er. Der Server sei mit mehr als 100 angeschlossenen PCs überlastet gewesen. Schuld sei eine neue Installationstechnik zur Stimmzettelerfassung gewesen, die vorher nicht habe getestet werden können. Mit zusätzlichen Servern sei man dem Problem letztlich Herr geworden, wenngleich das Ergebnis aus der Stadt Kirchheim seinerzeit auf sich warten ließ. Das war auch schon fünf Jahre zuvor der Fall gewesen, als den Kirchheimern unter anderem ein profaner Stromausfall bei der Auswertung der Stimmzettel zu schaffen gemacht hatte.

Jochen Schilling ist aber zuversichtlich, dass bei der Oberbürgermeisterwahl alles glatt läuft. Der Aufwand, dieselbe zu organisieren, sei zwar ähnlich groß wie bei einer Kommunalwahl. Schließlich müsse die Kommune alles selbst im Blick behalten. Aber „von der EDV her“ gestalte sich vor allem die Auszählung eher unproblematisch. Lediglich vier PCs für die Stimmenerfassung im Rathaus hingen am Server. Zuvor würden die Stimmzettel in den 32 Urnenwahlbezirken von Hand ausgezählt und die Ergebnisse dann telefonisch ans Rathaus weitergegeben, wo sie dann zusammengefasst und aufbereitet würden.

Hohe Briefwahlbeteiligung deutet sich an

Mehr all 350 Wahlhelfer seien im Einsatz. Sie wachen auch über sieben Briefwahlbezirke. Die Zahl der Bürger, die über den Postweg abstimmt, scheint deutlich höher zu sein als bei der Oberbürgermeisterwahl vor acht Jahren. Damals hatten 1893 Wahlberechtigte auf diese Weise votiert, bis zu diesem Dienstag waren es laut eines Sprechers der Stadt Kirchheim schon 2662, und „es kommen bis Freitag wohl noch welche dazu“.