Manuel Neuer nahm sich Zeit für die kleinen Fans. Foto: dpa

5000 Zuschauer haben der deutschen Nationalmannschaft bei ihrem öffentlichen Training in Berlin zugejubelt. Eine Wiederholung gibt es bereits im November.

Berlin - Von der Volksfeststimmung beim öffentlichen Training der Nationalmannschaft ließ sich auch Joachim Löw anstecken. Während einer Übung ging der wie ein Popstar gefeierte Bundestrainer zu den Fans, klatschte mit ihnen ab und lächelte. Die meist jungen Anhänger kreischten vor Begeisterung.

Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) löste mit ihrer einstündigen Einheit in Berlin große Begeisterung unter den 5000 Fans aus und ein Versprechen ein. Vor den schweren Nations-League-Spielen in den Niederlanden und bei Weltmeister Frankreich zeigte sie die nach dem WM-Desaster versprochene Fannähe. „Es ist schön, die Tore wieder aufzumachen, die Begegnung mit den Fans zu haben.

Das Wichtigste ist, dass die Kinder die Spieler aus der Nähe sehen“, sagte Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff am Rande des Trainings im Hertha-Amateurstadion. Immer wieder brandete dabei Applaus auf, mit Sprechchören wurden Löw und die 18 Spieler um Kapitän Manuel Neuer gefeiert. Die Profis bedankten sich mit Autogrammen und Fotos.

Löw muss auf Goretzka, Trapp und Hector verzichten

Thomas Müller betrat mit 16-minütiger Verspätung als erster Spieler den Rasen im Schatten des Olympiastadions. Die kleine Verzögerung war auf den großen Andrang zurückzuführen. Im Anschluss absolvierte das DFB-Team eine ernsthafte Einheit. „Wir werden keine Show machen, sondern zeigen, dass wir richtig arbeiten vor so einem Spiel“, hatte Löw schon am Dienstagmittag beim Treffpunkt am Luxushotel Das Stue angekündigt.

Löw konnte aber nur auf einen reduzierten Kader zurückgreifen. Leon Goretzka war aufgrund von muskulären Problemen im Oberschenkel noch nicht nach Berlin gereist, Torhüter Kevin Trapp und Jonas Hector blieben im Hotel.

Wiederholung des öffentlichen Trainings schon im November

Das öffentliche Training soll keine einmalige Angelegenheit nach dem WM-Debakel in Russland bleiben. Bierhoff kündigte für den November eine Wiederholung an. Am 15. November trifft die DFB-Auswahl in Leipzig auf Russland, vier Tage später folgt das Rückspiel in der Nations League gegen die Niederlande in Gelsenkirchen. „Es war eine Erkenntnis, dass wir die Begegnung mit den Fans schaffen müssen, auch wenn es hier leider nur 5000 sind. Das ist auf 80 Millionen gerechnet ja nicht viel“, sagte Bierhoff. Löw betonte, dass es „Teil unserer Selbstkritik war, dass wir gesagt haben, wir müssen uns gegenüber den Fans wieder öffnen.“

Die Hälfte der rund 5000 kostenfreien Tickets wurde über den Berliner Fußball-Verband verteilt, der Rest war über den DFB erhältlich.