Das Plastik habe zwei Drittel des Magens gefüllt. Foto: SEAME Sardinia Onlus

Ein Elektroschlauch, Plastikteller, Einkaufstüten, Angelleinen und eine Waschmittelverpackung – das alles war im Bauch eines toten Wals. Umweltschützer schlagen Alarm.

Mailand - Die Umweltschutzorganisation WWF hat nach dem Fund von 22 Kilogramm Plastik im Bauch eines vor Sardinien verendeten Pottwals auch für das Mittelmeer Alarm geschlagen. Im Magen des Tieres seien ein Elektroschlauch, Plastikteller, Einkaufstüten, Angelleinen und eine Waschmittelverpackung gewesen, auf der Marke und der Strichcode noch lesbar gewesen seien, teilte WWF am Montag mit. Der acht Meter lange weibliche Pottwal war vergangene Woche vor der Nordküste der italienischen Insel Sardinien gestrandet.

Die Tier- und Naturschutzorganisation teilte mit, Plastik sei eine der größten Bedrohungen für Meerestiere. In den vergangenen zwei Jahren seien an Plastikmüll im Meer mindestens fünf andere Wale weltweit verendet.

Umweltschützer schlagen Alarm

„Es ist das erste Mal, dass wir es mit einem Tier mit so einer riesigen Menge an Müll zu tun gehabt haben“, sagte die Biologin Cinzia Centelegghe von der Universität Padua der italienischen Tageszeitung „La Stampa“.

Eine Untersuchung ergab, dass der Wal einen toten Fötus in sich hatte. Das Muttertier konnte wegen des Plastiks keine Tintenfische verdauen, wie Experten sagten. Das Plastik habe zwei Drittel des Magens gefüllt.

Der italienische Umweltminister Sergio Costa beklagte den Tod des Wales. Er habe vor, in dieser Woche ein neues Gesetz vorzuschlagen, um die Verwendung von Plastik einzuschränken. Nach dem Gesetz dürften Fischer aus dem Meer geborgenes Plastik zur richtigen Entsorgung an Land bringen. Das dürfen sie derzeit nicht.