Armin Laschet will bis zur Bundestagswahl offenbar stärker auf ein Team setzen (Archivbild). Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Laut Unionskreisen will Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) stärker als bisher auf sein Team setzten. Wie sich Markus Söder (CSU) außerdem geäußert haben soll.

Berlin - Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet will in der heißen Wahlkampfphase angesichts einbrechender Umfragewerte stärker als bisher auf ein Team setzen. „Wir müssen und werden mehr Köpfe zeigen und machen so deutlich, dass wir ein starkes Team sind“, wurde der CDU-Chef am Freitag von Teilnehmern einer Online-Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag zur Vorbereitung der Sondersitzung des Bundestags an diesem Mittwoch zitiert. Dann soll es im Bundestag um die Fluthilfen sowie um den Afghanistaneinsatz der Bundeswehr gehen.

Mit den Themen der Union würden in den nächsten Wochen auch die profilierten Köpfe der Union in einer Mannschaft sichtbar werden, kündigte Laschet in der Fraktion an. Er sagte demnach: „Während die SPD ihre Leute verstecken muss, können wir mit Stolz unsere kompetenten Köpfe zeigen. Sowohl aus den Ländern als auch aus der Bundestagsfraktion.“ Die Breite der Union solle sichtbar werden.

Wie sich Söder äußerte

CSU-Chef Markus Söder sagte nach diesen Informationen in der Fraktionssitzung „Geschlossenheit“ im Wahlkampf und „volle Unterstützung“ für Laschet zu. Söder warnte demnach, dass es „ein enges Rennen werden kann“ und forderte: „Wir müssen jetzt kämpfen.“

Nachdem die Union in Umfragen teils nur noch knapp vor der SPD liegt, ist Laschet in der Union unter Druck. An diesem Samstag will die Unionsspitze mit einer zentralen Auftaktveranstaltung in Berlin in die Schlussphase zur Bundestagswahl am 26. September starten. Dabei werden Reden von Laschet, CSU-Chef Markus Söder und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet.

Warum es laut Laschet um eine Richtungswahl geht

Laschet machte nach diesen Informationen zudem klar, warum es bei der Bundestagswahl aus seiner Sicht um eine Richtungswahl geht. Im Wahlkampf müssten die Unterschiede zu SPD und Grünen herausgearbeitet werden. Laschet nannte die Themen Wirtschaft, Finanzen, Innere Sicherheit sowie die Außenpolitik. Er sagte demnach vor den Abgeordneten: „Wenn Rot-Grün oder gar Rot-Rot-Grün käme, wäre die gesamte außenpolitische Stabilität Deutschlands infrage gestellt.“

Der CDU-Vorsitzende sagte demnach, die Motivation der Wahlkämpfer sei da, dies habe er erlebt. Es gebe derzeit drei große Themen, die in der Bevölkerung mit Frust verbunden seien, dies müsse man eingestehen: Corona, das Hochwasser und Afghanistan. Laschet sprach mit Blick auf Afghanistan demnach vom „größten Debakel in der Geschichte der Nato“, das damit begonnen habe, dass der US-Präsident einsam verkündet habe, dass die USA abzögen. Dies hätten die Soldatinnen und Soldaten nun auszubaden.