Für Veganer ein Albtraum, für Fleischfans ein Genuss: Leberwurst und Blutwurst. Foto: Zweygarth

Ob Maden, Känguru-Hoden oder Krokodilpenisse – bald verdirbt uns das Dschungelcamp wieder den Appetit. Dabei stellen auch Delikatessen der schwäbischen Küche für einige eine Ekelprüfung dar.

Stuttgart - Schon beim Zuhören kommt einem das Essen wieder hoch, wenn die Moderatoren Sonja Zietlow und Daniel Hartwich die Speisekarte des Dschungelcamps mit ihren regionalen Spezialitäten vorlesen. Bei Gerichten wie Buschschweinsperma, Kuheuterspitzen, Schweineanus, Krokodilpenis, Schafskopf, Fischaugen, Rattenschwänze oder Hühnerfüßen wird der Magen der Camper auf die Probe gestellt.

Geschmacksache ist aber nicht nur die Küche in der RTL-Sendung „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“, die am 19. Januar wieder startet. Auch die schwäbische Speisekarte kann für einige Mägen eine richtige Überwindung darstellen. Andere wiederum verehren und verzehren traditionelle Gerichte aus Baden-Württemberg wie Kutteln, Hirnsuppe oder Ochsenschwanzsuppe als Leckerbissen.

Im Folgenden stellen wir einige heimische Speisen vor, die in einer – nicht ganz ernst gemeinten – „schwäbischen Dschungelprüfung“ auf keinen Fall fehlen dürfen.

1. Ochsenmaulsalat

Dieses Gericht ist ein Albtraum für Vegetarier: Der Ochsenmaulsalat! Das Essen wurde früher in schwäbischen Küchen häufig selbst hergestellt. Einige Kinder verließen dann fluchtartig die Küche, doch wenn der Ochsenmaulsalat frisch angemacht auf dem Tisch stand, langten alle fest zu. Das Gericht besteht tatsächlich aus dem Fleisch, das Ochsen im Maul haben. Gekocht, mit Essig und Öl angemacht, Salz und Pfeffer drauf, ist es für viele schwäbische Gourmets ein Leckerbissen.

2. Saure Kutteln

Kutteln, das ist was ganz Spezielles. Die in Streifen geschnittenen Vormägen wiederkäuender Tiere, die in einem braunroten, sauren Sößle schwimmen, sind ja nicht einmal jedes Schwaben Sache. Das deftige Essen ist auch eine gute Grundlage für die Narren, um die Fastnachtszeit durchhalten zu können. Seit 1829 findet in Riedlingen im Landkreis Biberach das Froschkuttelnessen statt, wobei prominente Gästen wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann keine Frösche, sondern eine Suppe aus Rinderpansen, -herz, -leber und -nieren kredenzt bekommen.

3. Schwartenmagen

Ein Gericht, das Veganern schlaflose Nächte bereitet. Und auch unter Fleischfans empfinden den Schwartenmagen viele als wenig schmackhaft, die anderen wiederum als lecker. Die Speise, auch Presskopf oder Presssack genannt, ist eine Kochwurst aus Schweinekopf, Schweineschwarten und anderen Zutaten.

4. Kalbsbries

Dieses Gericht lässt einigen Menschen in Baden-Württemberg das Wasser im Mund zusammenlaufen – anderen wiederum kostet die Geschmacksprobe reichlich Überwindung. Das Bries oder Kalbsbries ist die Thymusdrüse von Kälbern. Sie ist Teil des lymphatischen Systems. Die Delikatesse kann gekocht, gedünstet, geschmort, in Scheiben gebraten, gegrillt oder gebacken werden.

5. Ochsenschwanzsuppe

Wo Ochsenschwanz drauf steht, sollte auch Ochsenschwanz drin sein. Wer sich vom zugegeben nicht gerade schmackhaften Namen nicht irritieren lässt, kommt in den Genuss von wunderbar zartem Fleisch. Die Ochsenschwanzstücke werden für das Gericht kalt abgewaschen und in einem Schmortopf in heißem Öl braun angebraten. Die Suppe wird meist mit Kräutern gewürzt sowie mit Sherry oder Madeira aromatisiert.

6. Leberspätzle

Die einen schwören drauf, die anderen ergreifen die Flucht: Leberspätzle! Schwaben lieben Spätzle ja einfach in allen Varianten – aber nicht für alle hat Leber was darin zu suchen.

7. Stadionwurst beim VfB Stuttgart

Ein weiterer nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag für das schwäbische Dschungel-Menü: Die Stadionwurst beim VfB Stuttgart. Denn die VfB-Anhänger werden nicht immer verwöhnt, wenn es um die Wurst geht. Immer wieder gibt es Klagen (laue Würste, lange Schlangen) über Qualität und Service im Stadion.

8. Metzelsuppe

Eine Suppe wie ein Gemetzel – doch für manche ein Gaumenschmaus. Metzelsuppe oder Metzelsupp bezeichnet: Wurstbrühe, kräftige Brühe, die bei der Herstellung von Brüh- und Kochwurst entsteht: