Unglücksort: Der Pool des Robinson Clubs am Strand von Morro Jable auf der spanischen Insel Fuerteventura. Foto: Robinson Club GmbH

40-Jähriger stirbt auf Fuerteventura – 35-Jähriger aus Stuttgart liegt schwer verletzt in Klinik.

Böblingen/Las Palmas - Tragisches Ende eines Urlaubs auf der spanischen Ferieninsel. Zwei Männer aus der Region sind auf Poolliegen unter einer im Sturm umgeknickten Palme begraben worden. Einer war sofort tot.

Ein Böblinger Polizeisprecher hat jetzt bestätigt, dass es sich bei dem Todesopfer um einen 40 Jahre alten Mann aus der Großen Kreisstadt handelt. Es ist Marco P., der nach Informationen unserer Zeitung aus einer alteingesessenen Böblinger Familie stammt. Er war am Sonntagnachmittag im Robinson Club Jandia Playa auf der Kanareninsel Fuerteventura von einer Palme erschlagen worden. „Nach den jetzigen Erkenntnissen handelt es sich um einen ganz tragischen Unfall“, sagte Sabine Ernst, Sprecherin der Robinson Club GmbH, einer 100-prozentigen Tochter des Reiseveranstalters Tui. Polizeisprecher Frank Natterer machte keine Angaben zu dem Geschehen. Die Aufgabe der Böblinger Polizei sei es lediglich gewesen, die Angehörigen des 40-Jährigen ausfindig zu machen und sie zu informieren. „Wir haben die Personalien vom Auswärtigen Amt bekommen“, so der Polizeisprecher.

Heimreise sollte an diesem Freitag sein

Marco P. und der 35-jährige Martin E. waren am Sonntag am Pool des Robinson Clubs gewesen. Die Anlage befindet sich im Süden der Insel, am Strand von Morro Jable. Nach Berichten spanischer Zeitungen war der Himmel blau, das Thermometer zeigte um die 29 Grad Celsius. Aber es war windig, teils stürmisch. „Die Männer lagen auf den Poolliegen am Strand, als sich das Unglück ereignete“, sagt Ernst. Die beiden Club-Gäste sollen eine Woche All-inclusive-Urlaub gebucht haben. Die Heimreise sollte an diesem Freitag sein.

Doch der 40-jährige Marco P. ist tot, und sein in Stuttgart wohnender Reisebegleiter Martin E., der nach Informationen unserer Zeitung aus Donzdorf (Kreis Göppingen) stammt, ist schwer, aber wohl nicht lebensgefährlich verletzt. Beide wurden unter einer Palme begraben. Eine „sehr, sehr starke Windböe“, so die Club-Sprecherin, hatte den gut zehn Meter hohen Baum etwa in der Mitte geknickt. Martin E. erlitt schwere Verletzungen am Oberkörper und an den Beinen. Ein Rettungshubschrauber brachte ihn in eine Klinik. Für Marco P. kam jede Hilfe zu spät. Er starb am Unglücksort.

„Tragischer Unfall“

Laut Sabine Ernst hat die spanische Polizei das Geschehen bereits untersucht. Die Ermittlungen sollen ergeben haben, dass es sich um einen „tragischen Unfall“ handle. Der Robinson Club werde das Unglück aber selbst noch untersuchen lassen. „Wir schicken spanische und deutsche Gutachter hin, um doppelte Gewissheit zu haben.“ Oberste Priorität habe jetzt aber, die Angehörigen und den Verletzten zu unterstützen.

Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin wollte am Dienstag keine Angaben zu den Opfern, dem gesundheitlichen Zustand des Verletzten und dem Unglück machen. Sie bestätigte lediglich, dass ein Deutscher verstorben und ein zweiter verletzt wurde. Das deutsche Konsulat auf Las Palmas stehe mit den Angehörigen der beiden Männer, dem Verletzten und dem Reiseveranstalter in Kontakt, hieß es.

Die Robinson Club GmbH ist 1970 von der Tui AG mit Sitz in Hannover und der Steigenberger Hotel AG in Frankfurt gegründet worden. Seit 1989 gehört die Gesellschaft alleine Tui. Das ehemalige Tui-Vertragshotel Jandia Playa auf der spanischen Insel Fuerteventura ist am 1. Januar 1971 als erster Robinson Club eröffnet worden. Inzwischen gibt es weltweit 25 dieser Anlagen.