Die Theodor-Heuss-Straße in Stuttgart dient vielen PS-Protzen oft als Rennstrecke. Hier gilt von Frühjahr an Tempo 30. Foto: Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttgart

Die Stadt Stuttgart macht die Theodor-Heuss-Straße zur Tempo-30-Zone - zwar nur zu bestimmten Zeiten, dafür aber mit gezielten Maßnahmen. Die Maßnahme richtet sich gegen Raser und PS-Protzer.

Stuttgart - Die Stadt Stuttgart sagt den PS-Protzen auf der als Partymeile bekannten Theodor-Heuss-Straße in Stuttgart-Mitte den Kampf an. Dort gilt von Frühjahr 2016 an Tempo 30. Das soll für mehr Ordnung und Sicherheit sorgen. Zuletzt waren bei Kontrollen wieder diverse illegal getunte Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen; ein Raser wurde mit 111 km/h erwischt. Außerdem kommt es immer wieder zu Unfällen.

Allerdings soll sich die Tempo-30-Vorgabe auf die Zeit zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens beschränken. Kontrolliert wird mit zwei stationären Blitzern. Darauf haben sich Landeshauptstadt und Polizeipräsidium Stuttgart verständigt.

Oberbürgermeister Fritz Kuhn lässt sich in einer Pressemitteilung wie folgt zitieren: „Die Straßenverkehrsordnung gilt für alle. Rennstrecken mitten in der Stadt sieht sie nicht vor. Wir können daher nicht länger zusehen, wenn eine motorisierte Vergnügungsszene die Theodor-Heuss-Straße missbraucht. Deswegen haben Stadt und Polizei jetzt wirksame Maßnahmen vereinbart.“

"Berliner Kissen" sollen Protz-Fahrten stoppen

Polizeipräsident Franz Lutz sagt zu den neuen Maßnahmen: „Wir haben die motorisierte Vergnügungs- und Raserszene weiterhin mit polizeilicher Verkehrsüberwachung intensiv im Blick und sind überzeugt, dass das kommunale Engagement, auch mit stationären Anlagen, zu einer Stärkung der Verkehrssicherheit beiträgt. Bis dahin wird sich auch die Polizei im Rahmen ihrer Möglichkeiten an der Geschwindigkeitsüberwachung beteiligen.“

Details gab die Stadt Stuttgart am Montag in einer Pressemitteilung bekannt. Demnach gilt die Geschwindigkeitsbegrenzung zwischen Arnulf-Klett-Platz und Rotebühlplatz. An den beiden Eingangsbereichen des gut einen Kilometer langen Straßenzugs werden jeweils zwei Großtafeln mit provisorischen Gelbblinkern sowie klappbaren Gefahrenhinweisen aufgestellt. Auf der Strecke selbst sollen herkömmliche Schilder auf das Tempolimit hinweisen. Für diese Anlagen sowie stationäre Blitzer beim Fußgängersteg und bei der Gymnasiumstraße investiert die Stadt 240.000 Euro, für den Unterhalt jährlich weitere 8.000 Euro. Die Blitzer sollen im Sommer 2016 in Betrieb gehen, so die Stadtverwaltung.

Damit jedoch nicht genug: "Im Bereich Bolzstraße / Lautenschlagerstraße sollen ab dem Frühjahr sogenannte „Berliner Kissen“ Posierfahrten erschweren, solche „Aufpflasterungen“ sind neu auf Stuttgarts Straßen. Außerdem soll nachts ein Steckpoller die Durchfahrt von der Thouretstraße in die Lautenschlagerstraße verhindern", heißt es in der Pressemitteilung.