Die Piraten-Partei zieht in das Europaparlament ein. Foto: dpa

Sie sind Einzelkämpfer oder kleine Gruppen im neuen EU-Parlament. Aber wer steckt hinter Die Partei, Volt oder ÖDP?

Berlin - Unter den 96 gewählten deutschen Abgeordneten für das neue Europaparlament sind auch einige Vertreter von Kleinstparteien. Sie werden künftig als Einzelkämpfer oder in sehr kleinen Gruppen im europäischen Parlament sitzen.

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Die Partei

Zahl der Sitze verdoppelt! Der Satiriker Martin Sonneborn (Ex-„Titanic“-Chef), der schon seit 2014 im Europaparlament sitzt, hat künftig einen zweiten Abgeordneten an seiner Seite: Nico Semsrott, der Mann mit der Kapuzenjacke aus der ZDF-„heute-show“. „Die Partei“ setzt sich laut ihrem Wahlprogramm unter anderem für eine „Ossi-Quote in Führungspositionen“ und „Artenschutz für die SPD“ ein.

Freie Wähler

Ebenfalls Anzahl der Sitze verdoppelt! Für die „Freien Wähler“, die seit vorigem Jahr in Bayern mitregieren, werden künftig zwei Abgeordnete im Europaparlament sitzen: Ulrike Müller und Engin Eroglu. Die „Freien Wähler“ bezeichnen sich als „unabhängig und wertkonservativ“. Ihr Schwerpunkt sind kommunale und regionale Themen.

Piraten

Die Piratenpartei stellt mit Patrick Olaf Breyer einen Abgeordneten im neuen Europaparlament. Schwerpunktthema der Partei ist die Netzpolitik. Die größten Wahlerfolge hatten die Piraten 2011 und 2012, als sie in mehrere deutsche Landtage einziehen konnten.

Volt

Die Bewegung begreift sich als erste, grenzübergreifende europäische Partei. Erklärte Ziele: Die EU handlungsfähiger machen und durch digitale Gesetzgebungs-Plattformen dem Bürger mehr Mitreden ermöglichen. Der Einzelsitz im Parlament geht an Damian Hieronymus Johannes Freiherr von Boeselager. Auf der Liste des Bundeswahlleiters zur Europawahl wird er als „Berater“ geführt.

Die Tierschutzpartei

Als einziger Vertreter wird Martin Kenny Buschmann aus Neu Wulmstorf in Niedersachsen im EU-Parlament vertreten sein. Die Partei hatte unter anderem damit Wahlkampf gemacht, etwas gegen die „entsetzlichen industriellen Tierqualen“ und „das rasanteste Artensterben der Erdgeschichte“ tun zu wollen.

ÖDP

Die „Ökologisch-Demokratische Partei“ und ihr bisher einziger Abgeordneter Klaus Buchner haben ihren Einzelsitz im EU-Parlament behaupten können. Die „ÖDP“ vertritt einen wachstumskritischen Kurs und spricht sich unter anderem gegen „zügellosen Konsumwahn“ aus und für mehr Artenschutz.

Familienpartei

Helmut Julius Geuking, Amtsinspektor aus Billerbeck, Nordrhein-Westfalen, zieht als Einzelkämpfer für die „Familienpartei“ ins EU-Parlament ein. Die Partei wurde nach eigenen Angaben 1981 in Bayern von einem Kinderarzt gegründet und betreibt „Familienpolitik als Grundlage aller Politikbereiche“. Ein Ziel unter anderem: Es sollen mehr Kinder geboren werden.