Wer steigt auf? Wer steigt ab? Und vor allem: wie viele Mannschaften müssen jeweils absteigen? Wir beleuchten die Situation in Verbandsliga, Landesliga, Bezirksliga Stuttgart und den Stuttgarter Kreisligen.
Nur drei Punktspieltage noch in dieser Saison, und die Spannung nimmt zu. Wer steigt auf? Wer muss absteigen? Und: wie viele Mannschaften eigentlich in welcher Spielklasse? Wir liefern eine Übersicht von der Verbandsliga bis zu den Ligen des Bezirks Stuttgart – und blicken dabei unter anderem auf einen kuriosen Fall, der sich in der Landesliga-Staffel 2 ergeben könnte.
Verbandsliga
Calcio Leinfelden-Echterdingen oder SV Fellbach? Das ist an der Spitze die große Frage. Beide Mannschaften liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, punktgleich, aktuell nur mit fünf Toren Unterschied – wobei ein zusätzliches Fragezeichen steht: Könnten und wollten die Fellbacher überhaupt aufsteigen? Wie berichtet zerfällt ihr Kader nach dieser Saison. Fast alle Stammspieler gehen. Eine Folge der Finanzprobleme des Vereins. Auf den Tisch müssen die Karten spätestens am 31. Mai. Bis dahin müssen beim Verband die Unterlagen zur Oberliga-Lizenzierung eingereicht sein.
Einstweilen ist klar: Calcio oder Fellbach – einer der beiden wird direkt aufsteigen. Dem Zweiten bleibt der Umweg „Aufstiegsspiele“. Oder dem Dritten (momentan Türkspor Neckarsulm), falls Fellbach tatsächlich verzichten sollte. Die Zusatzschicht wird am 9. und 15. Juni in Hin- und Rückspiel gegen den badischen Qualifikanten stattfinden.
Bei den Teams der Abstiegszone macht derweil die Entwicklung in der Oberliga Sorgen. Steigen von dort mehr als zwei württembergische Mannschaften ab, erhöht sich die Direktabsteigerzahl in der eigenen Staffel von vier auf fünf – ein aktuell durchaus realistisches Szenario, stehen eine Etage höher doch der FSV 08 Bietigheim-Bissingen, der SSV Reutlingen und der FC Holzhausen auf der Kippe. Erwischt es tatsächlich alle drei, würde der Tabellenelfte am 15. Juni in der Relegation um den Klassenverbleib spielen (momentan VfL Pfullingen, 33 Punkte). Um definitiv auf der sicheren Seite zu sein, braucht es also mindestens Platz zehn (momentan TSV Oberensingen, 36 Punkte). Nicht mehr erreichbar ist dieser für die abgeschlagenen Schusslichter FV Rot-Weiß Weiler und FV Biberach. Zudem müssten nach jetziger Konstellation der TV Echterdingen (30 Punkte), der GSV Maichingen (30 Punkte) und die Sport-Union Neckarsulm (31 Punkte) absteigen.
Oder kommt badische Unterstützung? Gemunkelt wird, dass sich der ATSV Mutschelbach womöglich freiwillig aus der Oberliga zurückziehen wird. Dies wiederum erhöhte deutlich die Chancen auf nur vier Verbandsliga-Direktabsteiger.
Landesliga, Staffel 2
Der Klassenneuling FC Esslingen hat bereits vor zwei Wochen seinen Durchmarsch in die Verbandsliga besiegelt. Dahinter, im Rennen um die Vizemeisterschaft und die Teilnahme an den Aufstiegsspielen, hat derzeit ebenfalls ein Überraschungsteam die Nase vorn: der TSV Weilimdorf. Als Zweiter würde jener in Aufstiegsrunde eins am 5. Juni gegen sein Staffel-1-Pendant antreten, Stand jetzt TSV Heimerdingen, und zwar an einem Spielort im Bezirk des Gegners.
Höchst kompliziert wird es im Tabellenkeller. Dort gilt aktuell: vier Absteiger – zum Leidwesen des MTV Stuttgart, der vor dem Schlüsselspiel an diesem Samstag (Kräherwald, 15.30 Uhr) gegen den punktgleichen Mitaufsteiger FC Srbija Ulm eben den viertletzten Platz belegt. Doch kann die Zahl durch äußere Einflussfaktoren noch schrumpfen, theoretisch diesmal sogar bis auf nur einen einzigen Absteiger. Definitiv maximal drei werden es sein, wenn in der Verbandsliga der TV Echterdingen und die TSV Oberensingen einen Abstieg vermeiden. Darüber hinaus kann sich die anstehende Ligenumgestaltung positiv auswirken. Detailinfos siehe hier.
Bezirksliga Stuttgart
Ist der TSV Bernhausen noch zu stoppen? Nach zuletzt 15 Ligasiegen in Serie und einer furiosen Aufholjagd in der Tabelle, die vor Kurzem in einem 6:0 gegen den Bis-Dahin-Spitzenreiter SV Bonlanden gipfelte, deutet nichts darauf hin. Zwei Schritte fehlen noch, und die „Veilchen“ kehren nach nur einem Jahr in die Landesliga zurück. Pech für die Verfolger: Auf Bezirksebene gibt es wegen der Reform im Verbandsgebiet heuer ausnahmsweise keine Relegation – die Aufstiegsmöglichkeit über Platz zwei steht erst im nächsten Jahr wieder auf dem Programm.
Absteigen müssen nach jetzigem Stand vier Mannschaften. Jedoch, Hoffnungsschimmer für alle Wackelkandidaten: Die Zahl reduziert sich auf drei, wenn es in der Landesliga der MTV Stuttgart noch ans rettende Ufer schafft – was, siehe oben, zu einem komplizierten Rechenmodell werden könnte. Wohl so oder so in die Kreisliga A führt der Weg von Türkspor Stuttgart und der SG Untertürkheim. Wäre jetzt Schluss, müssten der TSV Rohr und der SV Sillenbuch sie dorthin begleiten. Andersherum betrachtet: Diese beiden sowie die aktuell über dem Strich stehenden Konkurrenten TSV Münster und SGM ABV/TSV 07 Stuttgart kämpfen um noch zwei oder drei freie Startplätze in der künftigen neuen Bezirksliga Stuttgart/Böblingen.
Kreisliga A Stuttgart, Staffel 1
In Sachen Aufstieg ist die Luft raus. Croatia Stuttgart hatte bereits am Donnerstagabend im Nachholspiel beim TV 89 Zuffenhausen Matchball – und hat diesen mit einem 6:1-Sieg genutzt. Die Kroaten haben 24 ihrer bisherigen 25 Saisonspiele gewonnen und dabei 156 Tore erzielt. Sie sind der Konkurrenz weit enteilt.
Absteigen müssen drei Mannschaften. Bereits sicher raus ist der Tabellenletzte SV Grün-Weiß Sommerrain. Zudem träfe es nach jetzigem Stand den FSV Waldebene Stuttgart-Ost II und den TSV Mühlhausen.
Kreisliga A Stuttgart, Staffel 2
Auch in der zweiten Stuttgarter A-Staffel sind das Titel- und Aufstiegsrennen im Prinzip entschieden. Dem TV Echterdingen II fehlt aus seinen verbleibenden drei Partien noch ein Punkt, um die Sache auch rein rechnerisch fix zu machen. Den wollen die Gelb-Schwarzen am Montag im Spitzenspiel gegen den FSV Waldebene Stuttgart-Ost holen (Sportpark Goldäcker, 13 Uhr). Praktisch sind sie jetzt schon durch. Wie wären neun Zähler Vorsprung plus eine um 32 Treffer bessere Tordifferenz noch zu verspielen?
Hinten in der Tabelle ist klar, dass es drei Absteiger gibt – von denen im SV Özvatan Stuttgart und TSV Rohr II zwei bereits ermittelt sind. Wer der dritte wird? Stand jetzt die Spvgg Möhringen.
Kreisliga B Stuttgart
Lediglich in einer der fünf Staffeln steht der Meister und Kreisliga-A-Aufsteiger schon fest. Glückwunsch an den MTV Stuttgart II in der Staffel 3. In allen anderen ist Spannung pur. Die jeweils beste Ausgangsposition für den Saisonendspurt haben der SV Prag Stuttgart (Staffel 1), der SV Hoffeld (Staffel 4) und der TV 89 Zuffenhausen II (Staffel 5). Noch keine Tendenz derweil in der Staffel 2, zumal deren Führungsduo SG Weilimdorf und SKG Botnang auch noch direkt aufeinandertrifft (am 26. Mai in Botnang).