ADAC-Sportvorstand Simon Wickenhäuser überreichte Klaus Poschner (links) die „Ewald Kroth-Medaille in Gold mit Brillant“. Foto: ADAC Württemberg e.V.

Für sein Jahrzehnte langes Engagement im Motorsport erhält der aus Renningen stammende Klaus Poschner die höchste Auszeichnung des ADAC Württemberg.

Klaus Poschner ist ein Mann mit jeder Menge Benzin im Blut. Seit über 50 Jahren ist er dem Motorsport eng verbunden. Zunächst war er als Rallye-Fahrer unterwegs und brachte sich anschließend als Funktionär vor allem in Sicherheitsfragen ein. Der ADAC Württemberg hat ihm nun seine höchste Auszeichnung verliehen: die Ewald-Kroth-Medaille in Gold mit Brillant. „Über die Auszeichnung habe ich mich sehr gefreut, weil ich gar nicht damit gerechnet habe“, schildert der 76-Jährige bescheiden.

 

1973 startete der in Renningen-Malmsheim aufgewachsene Klaus Poschner bei seiner ersten Rallye. Es folgten in den nächsten zehn Jahren mehrere Starts im In- und Ausland. „Ich bin in den Jahren ganz schön rumgekommen“, erinnert sich der in Lautrach (bei Memmingen) lebende Rentner gerne zurück. Seine Leidenschaft fürs Fahren am Limit brachte ihn einst hinter den Eisernen Vorhang nach Rumänien zur Intercontinental Rallye. Auch an der Europarallye durch Österreich, Italien und Ungarn nahm Poschner in den Siebzigerjahren teil. Gleichzeitig war er ab 1973 auch in verschiedenen Positionen für den MSC Renningen tätig.

Vom Motorsport begeisterte Familie

Seine beruflichen Verpflichtungen als Kundendienstleiter im Bereich Klimatechnik und das Familienleben konnte Poschner gut mit dem Motorsport in Einklang bringen. „Die ganze Familie ist vom Motorsport begeistert und ich habe im Büro oft späte Abendschichten eingelegt, um mein Pensum zu schaffen“, schildert Poschner.

Seine vorerst letzte Rallye fuhr er im Jahr 1982, denn „wenn man ganz vorne mitfahren will, braucht man das nötige Geld.“ Zwar konnte Poschner bei seinem Bruder, der ein Autohaus in Weil der Stadt hatte, an seinem Rallyewagen auch größere Reparaturen schnell und kostengünstig durchführen lassen. Doch das nötige Sponsorengeld fehlte und Poschner hörte auf. Auch weil er bei einer Rallye einen heftigen Abflug von der Strecke hingelegt hatte. „Da ging es richtig in die Böschung rein“, erinnert er sich zurück. „Aber es ist alles glimpflich ausgegangen.“

Fokus auf Sicherheitsaspekte

Sicherheitsfragen wurden für den einstigen Bleifuß nun zum zentralen Thema. Bereits ab 1980 war Poschner auf der Rennpiste in Hockenheim als Streckenposten aktiv. Nachdem er entsprechende Lizenzen beim ADAC Württemberg absolviert hatte, fungierte er in späteren Jahren auch als Leiter der Streckensicherung, Sportkommissar, Renn- und Rallyeleiter bei großen Rennveranstaltungen der DTM, Superbike-WM und Motorrad Grand Prixs. Zudem war Poschner beim ADAC Württemberg im Sportausschuss für Sicherheitsfragen zuständig.

1990 schlug dann sein Sohn Marcus vor: „Vater, du fährst wieder Rallye und ich mach den Beifahrer.“ Das Vater-Sohn-Duo hatte anschließend fünf schöne Jahre zusammen und erzielte den dritten Platz im deutschen Rallye-Pokal.

Froh ist Klaus Poschner darüber, dass die Fahrzellen der Autos heute viel sicherer sind: „Wenn sich heute ein Fahrzeug mit überschlägt, passiert den Fahrern oft gar nichts. Die schütteln sich etwas und sind ok. Früher war das wahrlich nicht so.“ Die Streckenbedingungen sind zudem heutzutage viel besser. Auch weil engagierte Menschen wie Klaus Poschner ihr Wissen weitergeben und mit dem Auge des einstigen Fahrers erfolgreich Gefahrenstellen ausfindig machen.