Biathlon-Fans sind zum einen Feierbiester, zum anderen aber auch verdammt hart im Nehmen – selbst wenn es nur wenige Grad über null hat. Foto: STZN/Jürgen Kemmner

Wir küren bei der Biathlon-WM in Antholz nicht den besten Schützen, sondern Leute rund um die WM, die auf andere Weise voll ins Schwarze treffen.

Antholz - Biathlon ist eine Wintersportart, die im Freien über die Bühne geht. Aus diesen beiden Gründen packen sich die Zuschauer im Allgemeinen in atmungsaktive und wasserabweisende Jacken, drunter tragen sie wärmende Funktionsunterwäsche oder einfach lange Unterhosen und Unterhemden aus Baumwolle. Im Besonderen ziehen sich ausgefallene Biathlon-Fans aber auch mal eine Krachlederne an, sie verzichten ganz und gar auf Strümpfe und klappern in Holzclogs durchs Stadion – und das tun sie bei Temperaturen, die knapp über dem Gefrierpunkt liegen und deshalb in keinem Fall mit denen vergleichbar sind, die üblicherweise in den großen Festzelten auf der Wiesn herrschen. Biathlon-Fans, das sind nicht nur Feierbiester, die im Lauf eines umgebauten Gewehrs Schnaps transportieren und auf der Tribüne zu „Carola Grün“ tanzen, es sind auch fesche Burschen und knallharte Mannsbilder, die garantiert nicht davonlaufen, wenn ein Braunbär in die Südtirol Arena kommen würde. Der Bär hätte bestimmt mehr Angst vor ihnen als umgekehrt. Klar, wenn ein Kerl aus dem bayerischen Wald stammt, gibt es nichts, wovor er sich fürchtet. Weder vor einem Bären, noch vor niedrigen Temperaturen.