Stuttgarts Kim Renkema jubelt. Foto: Baumann

Im letzten Champions-League-Heimspiel Allianz MTV Stuttgart hat Azerrail Bakuvor geschlagen. Damit geht es für die Volleyballfrauen weiter.

Stuttgart - Der Manager Bernhard Lobmüller wusste zunächst nicht, ob er sich freuen soll oder nicht. Etwas sagen wollte er erst einmal nicht, während sich seine Spielerinnen vor Freude in den Armen lagen. Allianz MTV Stuttgart hat Azerrail Baku im letzten Champions-League-Heimspiel vor 1300 Zuschauern in der Scharrena mit 3:0 (25:21, 25:23, 25:22) geschlagen. Damit geht die Reise auf dem europäischen Parkett für Stuttgarts Volleyballfrauen weiter: Das MTV-Team landete unter den besten Drittplatzierten und qualifizierte sich damit für die Challenge Round des CEV Cups, was sich aber erst einige Zeit nach dem Spielende in Stuttgart entschied, als auch die anderen Partien des Spieltags gelaufen waren.

„Konnten völlig befreit aufspielen

„Wir haben unseren Job gemacht“, sagte Trainer Guillermo Naranjo Hernández. Seine Mannschaft, die am Samstag noch müde das Bundesliga-Match gegen VT Aurubis Hamburg verloren hatte, legte los. „Unser Trainerteam hat das genial gemacht. Wir konnten uns gut regenerieren, hatten heute überhaupt keinen Druck, und konnten völlig befreit aufspielen“, sagte die Zuspielerin Valerie Nichol. Kaja Grobelna, die 1,89 Meter große Diagonalangreiferin, wurde mit 20 Punkten beste Angreiferin, beste Aufschlägerin und wertvollste Spielerin der Partie – und hätte der europäische Volleyballverband noch eine Kategorie für das breiteste Grinsen eingeführt, hätte die 21-Jährige diese auch noch gewonnen. „Solche Spiele geben einen unheimlichen Energieschub. Man vergisst alle Schmerzen“, sagte die Belgierin.

Pech für den Gegner: Teams aus der Hauptstadt Aserbaidschans lernen dieses Jahr offenbar, die Scharrena zu fürchten. Mitte Dezember kam Lokomotiv Baku als aktueller Tabellenführer der Super-League vom Kaspischen Meer an den Neckar gereist und kehrte mit einer 1:3-Niederlage im Gepäck nach Hause. Nun traf es Azerrail Baku, ebenfalls als aktueller Tabellenführer in der Scharrena angetreten, der eine 0:3-Klatsche kassierte.

Damit geht es für Stuttgart weiter

In Azeroyl Baku wartet in der Challenge Round des CEV Cups das nächste Team aus der Öl-Metropole. Die Auslosung der Paarungen findet am Donnerstag (11 Uhr) in der Zentrale des Europäischen Volleyballverbands in Luxemburg statt. Damit geht es für Stuttgart noch vor dem Pokalfinale im CEV-Pokal weiter, was angesichts der weiteren Belastungen eben zur Unschlüssigkeit bei Manager Lobmüller führte.

Für die Spielerinnen gibt es erneut nur eine kurze Erholung, ehe schon wieder intensive Konzentration gefragt ist. Denn am Samstag (14 Uhr, Scharrena) wird die Generalprobe des diesjährigen Pokalfinales gefeiert: Stuttgart trifft auf den Tabellenführer Dresdner SC, der gestern Abend in Istanbul eine 0:3-Niederlage gegen Fenerbahce kassierte.

Und schon wenige Stunden später kommt es zu einem weiteren Belastungstest: Am Sonntag (16 Uhr, Scharrena) gastiert der VCO Berlin in Stuttgart, die außer Konkurrenz am Ligabetrieb teilnehmende Juniorinnen-Nationalmannschaft des Bundestrainers Jan Lindenmair.