Feines Händchen: Zuspielerin Pia Kästner im Trikot des SSC Schwerin. Foto: Baumann

Volleyball-Nationalspielerin Pia Kästner kehrt mit dem SSC Schwerin an ihre alte Wirkungsstätte zurück – zu einem höchst brisanten Spiel.

Pia Kästner war vier Jahre lang Zuspielerin von Allianz MTV Stuttgart, gewann mit dem Verein 2019 die Meisterschaft. Mittlerweile verteilt die Nationalspielerin die Bälle beim SSC Schwerin und trifft an diesem Samstag (19.40 Uhr/Sport 1) im Pokal-Halbfinale auf ihren Ex-Club – in einem höchst brisanten Duell.

Frau Kästner, sind Spiele in der Stuttgarter Scharrena für Sie eine Besonderheit?

Auf jeden Fall. Es fühlt sich ein bisschen so an, als würde ich nach Hause kommen. Ich war von 2017 bis 2021 in Stuttgart, kenne hier viele Leute und mag die Atmosphäre in dieser Halle. Das ist schon etwas Außergewöhnliches für mich.

Wie haben Sie sich in Schwerin eingelebt?

Supergut. Allerdings ist die Umgebung ja nicht komplett neu gewesen. Ich war schon oft in Schwerin, einige Lehrgänge mit der Nationalmannschaft waren dort. Und ich habe viele Spielerinnen bereits gekannt. Die Atmosphäre im Verein ist sehr familiär.

Warum sind Sie nach einem Jahr bei ASPTT Mulhouse in die Bundesliga zurückgekehrt – und warum zum SSC Schwerin?

Frankreich war eine schöne Erfahrung, aber ich habe auch das eine oder andere vermisst.

Was?

Ich bin ja erst 24 und habe noch viel Potenzial, um mich zu verbessern. Ich wusste, wie Trainer Felix Koslowski arbeitet und dass ich in Schwerin an der richtigen Adresse bin, wenn ich mich technisch weiterentwickeln will.

Haben sich diese Erwartungen erfüllt?

Absolut. Ich kann nicht meckern, bin richtig glücklich.

Wie läuft es sportlich?

Super. Wir haben uns vorgenommen, an die früheren Erfolge des SSC Schwerin anzuknüpfen. Bisher haben wir nur das Bundesliga-Spiel in Stuttgart knapp verloren und oft sehr gute Leistungen gezeigt.

„Ich denke positiv“

Nun steht die bislang bedeutendste Partie an – in Stuttgart geht es um den Einzug ins Pokalfinale. Wie wichtig ist dieses Duell?

Sehr wichtig. Die oberen drei, vier Teams der Bundesliga gehen in dieser Saison auf Titeljagd, und da gehören wir dazu. Es wäre schon mega traurig, wenn wir nun die erste Chance verspielen würden. Allerdings denke ich eher positiv.

Wie beurteilen Sie die Aussichten?

Wir sind nicht chancenlos, allerdings spricht der Heimvorteil für die Stuttgarterinnen. Wenn die Halle voll ist, kann das mega pushen – das weiß ich aus eigener Erfahrung.

Was zeichnet den Meister und Pokalsieger aus?

Weil sich in der Startformation nicht viel verändert hat, ist Allianz MTV Stuttgart ohne Frage erneut eines der stärksten Teams in Deutschland. Und zudem im Pokal der Titelverteidiger. Gegen uns ist die Mannschaft klar favorisiert, und dieser Rolle muss sie sich auch stellen.

Wie wird die Taktik des SSC Schwerin aussehen?

Wir haben einen mega guten Teamspirit, auf und neben dem Feld. Alle kommunizieren gut, das schafft Vertrauen. Wenn es uns nun noch gelingt, im Aufschlag viel Druck zu machen, können wir auch in Stuttgart bestehen.