Bei Guillermo Naranjo Hernández gehendie Daumen nach oben: Mit dem SC Potsdam gewinnt der Trainer bei Allianz MTV Stuttgart mit3:2. Foto: Baumann

Der Trainer der Bundesliga-Volleyballerinnen des SC Potsdam mahnt sein früheres Team Allianz MTV Stuttgart vor dem Play-off-Start zur Vorsicht.

Stuttgart - Die Stuttgarter Bundesliga-Volleyballerinnen treffen im Viertelfinale der Play-offs um die Meisterschaft auf den VC Wiesbaden. Beginn der Serie ist am Sonntag, 31. März, um 15.30 Uhr in der Scharrena. In der Runde der besten vier ginge es gegen den Sieger des Duells SC Potsdam – Rote Raben Vilsbiburg. Das Halbfinale wird im Modus „Best of five“ ausgetragen. Potsdams Trainer Guillermo Naranjo Hernández hofft dann auf ein Wiedersehen mit seinem ehemaligen Verein.

Señor Hernández, erstmals seit Ihrer Entlassung bei Allianz MTV Stuttgart im Mai 2017 hatten Sie wieder einen Auftritt in der Scharrena. Sind Sie nach dem 3:2-Erfolg Ihres SC Potsdam ein glücklicher Trainer?

Ich bin zufrieden mit unserer Leistung. Es war ein gutes Spiel, mit dem wir uns Platz vier gesichert haben. Aber ich weiß natürlich, dass mein Kollege Giannis Athanasopoulos wichtige Spielerinnen geschont hat.

Wird es im Halbfinale der Play-offs in zwei Wochen ein Wiedersehen geben?

Ich hoffe es. Ich sehe eine gute Perspektive in Potsdam, weil ich viele junge Talente im Team habe und zudem eine Vereinsführung, die voll hinter mir steht und mit mir wachsen will. Zugleich möchten wir aber natürlich schon diese Saison so weit wie möglich kommen. Der SC Potsdam hat noch nie eine Medaille geholt.

Sie haben als Trainer von Allianz MTV Stuttgart zwei Pokalsiege gefeiert, sind aber auch dreimal im DM-Finale gescheitert. Was ist diesmal drin für Ihren Ex-Club?

Klar ist für mich, dass der Verein noch nie so einen guten Kader hatte. In Krystal Rivers wurde die dominante Außenangreiferin verpflichtet, die in Stuttgart all die Jahre vermisst worden ist. Dennoch haben gerade die letzten zwei Jahre gezeigt, dass es sehr schwer ist, im Volleyball Titel zu holen. Ich würde sagen, die Chancen, erstmals Meister zu werden, stehen 50:50. Denn es gibt ein großes Problem.

Welches?

Die unglaublich gute Entwicklung des SSC Schwerin, mit der in dieser Form kaum jemand gerechnet hatte. Diagonalangreiferin Kimberley Drewniok spielt herausragend, Außenangreiferin McKenzie Adams ist bärenstark, sogar Zuspielerin Denise Hanke hat noch mal einen Schritt gemacht. Wenn beim SSC Schwerin die Annahme funktioniert, ist es für den Gegner enorm schwer, weil dieses Team im Angriff so viele Optionen hat. Trotzdem glaube ich, dass ein Finale zwischen Schwerin und Stuttgart diesmal nicht 3:0 ausgehen würde.

Ihr Nachfolger Giannis Athanasopoulos wartet noch auf seinen ersten Titel als Cheftrainer. Welchen Tipp würden Sie ihm geben?

Giannis ist nicht nur ein herausragender Coach, sondern auch mein Freund. Ich würde ihm raten, einfach nur geduldig zu bleiben.