Der Fellbacher Trainer Thiago Welter (links) hat in dieser Szene Grund zur Freude, am Ende jubelt Diego Ronconi (blaues Trikot). Foto: Patricia Sigerist

Nach dem 3:1-Erfolg gegen den TSV Mimmenhausen unterliegt das Team des SV Fellbach im Finale der Regionalpokalendrunde dem Zweitliga-Konkurrenten SSC Karlsruhe mit 0:3.

Fellbach - Dieser Aufschlag war am Samstag doch wie prädestiniert dafür, die Wende einzuleiten. Auch die emotionale Wende. Der Ball, von Patrick Köder rigoros beschleunigt, flog zwar über das Spielfeld hinweg, traf vor dem Bodenkontakt aber Benjamin Loritz, weil der auch mit flinker Beinarbeit der Flipperkugel nicht mehr entwischen konnte. Die Volleyballer des SV Fellbach lagen im dritten Durchgang mit 3:0 vorn. Die Stimmung daheim fluppte ins Heitere, der Gastgeber war wieder da und erarbeitete sich später in diesem Abschnitt auch einen Satzball. Aber die Wende fiel an diesem Abend aus. Der Zweitliga-Konkurrent SSC Karlsruhe, fast immer ein bisschen besser in diesem Finale der Regionalpokalendrunde, entschied auch noch die dritte Runde für sich und so den gesamten Schlagabtausch mit 3:0 (25:23, 25:18, 26:24). „Die Jungs haben sich auf dem Spielfeld nicht wohlgefühlt, das hat man gesehen“, sagte Thiago Welter, der Trainer der Jungs beim SV Fellbach: „Aber wir haben alles versucht, deshalb sehe ich es nicht negativ, was an diesem Tag passiert ist.“

Karlsruher Trainer Diego Ronconi, ein guter Bekannter in der Gäuäckerhalle I

Hinterher musste die Reisegruppe aus Karlsruhe ein wenig umdisponieren. Die Gäste hatten sich in einem nahe gelegenen Restaurant in Fellbach zum Abendessen angekündigt – aber später erst, und nun halt doch zu spät: Sie waren rund eine Stunde früher dran als vorhergesehen. „Dass es so glatt läuft, war ja nicht zu erwarten“, sagte der Karlsruher Trainer Diego Ronconi, ein guter Bekannter in der Gäuäckerhalle I, weil von 2009 bis 2015 beim SV Fellbach erfolgreich tätig. Er hatte sich gegen sein ehemaliges Team, darunter noch fünf Spieler, mit denen er vor zweieinhalb Jahren den insgesamt dritten Zweitliga-Titel des Vereins eroberte (der vierte sollte ein Jahr später unter der Anleitung von Markus Weiß folgen), auf ein lange anhaltendes Kräftemessen eingestellt. Doch dafür war der Fellbacher Verbund an diesem Abend nicht konstant und konzentriert genug.

Vom Sieg allerdings waren sie ein Stück entfernt

Der Pokaltag in der Gäuäckerhalle I hatte schon am Nachmittag begonnen, und der SSC Karlsruhe hatte sein beschwerliches Halbfinale gegen den TSV G. A. Stuttgart (3:2) offenbar etwas besser weggesteckt als der SV Fellbach seines gegen den TSV Mimmenhausen mit dem immer noch hoch versierten, 38-jährigen Spielertrainer Christian Pampel (3:1). Die SVF-Männer um den Kapitän Patrick Köder, zuletzt in der zweiten Liga binnen drei Tagen zweimal überlegen, waren zwar unverzagt und meist dran am Gegner, auch dank der Qualitäten, die Valters Lagzdins und Manuel Harms einbrachten. Vom Sieg allerdings waren sie ein Stück entfernt – und damit auch von der Ankunft an der nächsten Pokalstation. Die Akteure des SSC Karlsruhe blicken jetzt mit ihrem Kapitän Benjamin Loritz der Verabredung mit dem VC Gotha (22. Oktober) entgegen, Regionalpokalgewinner im Osten. Wer sich an jenem Sonntag in 13 Tagen behaupten kann, erwartet am 8. November im Achtelfinale des nationalen Pokalwettbewerbs das Erstliga-Spitzenteam United Volleys Rhein-Main.

Die Fellbacher Volleyballer werden sich derweil auf ihre Ligaaufgaben beschränken müssen: mithin auf attraktive Ligaaufgaben. Am nächsten Samstag ist der Meister 2015 und 2016 beim VC Eltmann zu Gast, dem Meister 2017. Als Spieler mit unter den Franken-Champions im Frühjahr: Thiago Welter, mittlerweile Trainer des SV Fellbach. SV Fellbach: Köder, Lagzdins, Holler, Jalowietzki, Nadale, Filo, Manuel Harms, Mättig, Koch, Pfeffer, Tomic, Schön, Leipert.