Heiß auf das Halbfinale: MTV-Coach Hernández (Mitte) Foto: Baumann

Es geht um die Chance auf den letzten noch erreichbaren Titel der Saison – entsprechend heiß sind die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart auf das DM-Halbfinale gegen den Schweriner SC.

Stuttgart - Es ist die Wiederauflage des Halbfinales vom vergangenen Jahr. Für Allianz MTV Stuttgart beginnt an diesem Samstagabend (19 Uhr, Palmberg-Arena Schwerin) das Duell mit dem Schweriner SC um den Einzug ins Finale um die deutsche Meisterschaft. Drei Spiele werden es maximal, bis feststeht, wer ins Finale einzieht. Sollte es zu einem Entscheidungsspiel am 13. April kommen, hätten die Damen aus Schwerin Heimrecht, da sie die Normalrunde auf dem dritten und damit einen Rang vor den MTV-Volleyballerinnen abgeschlossen haben. In der vergangenen Saison allerdings war dieses finale Duell gar nicht nötig.

Durch eine kämpferische Meisterleistung trotzte das Team aus dem Süden der hochgewachsenen Truppe aus dem Norden zwei Tiebreak-Siege ab und machte in Schwerin den Finaleinzug klar. „Was uns in dieser Saison so stark gemacht hat, ist einerseits die gute taktische Vorbereitung auf den Gegner und anschließend die entsprechende Umsetzung inklusive unserem Kampf bis zum letzten Punkt“, sagt Stuttgarts Libera Lisa Thomsen und ergänzt grinsend: „Das weiß auch Schwerin, und deshalb haben die großen Respekt vor uns.“

Die Nationalspielerin verbrachte vor ihren beiden Auslandsjahren in Baku (Aserbaidschan) ihre bislang erfolgreichsten Zeiten im Club-Volleyball beim Schweriner SC, wurde mit dem Verein 2011 deutscher Meister und holte in den folgenden beiden Jahren jeweils das Double aus Pokal und Meisterschaft. Aber nicht nur sie freut sich auf das Duell mit ihrem Ex-Club. Im Gegensatz zu den MTV-Spielerinnen, die im Viertelfinale mit den Roten Raben Vilsbiburg wenig Mühe hatten (3:1 und 3:0), mussten sich die SC-Damen gegen Potsdam erheblich mehr ins Zeug legen (3:1 und 3:2).

Der anstrengende Tanz auf drei Hochzeiten ist vorbei

„Nun beginnt der pure Spaß“, sagt Stuttgarts Trainer Guillermo Naranjo Hernández und versprüht Zuversicht: „Wir haben überhaupt keinen Druck.“ Die Bilanz, trotz kapitaler verletzungsbedingter Ausfälle, kann sich sehen lassen: Eine Silbermedaille ist diese Saison im Pokalfinale bereits herausgesprungen, die Bronzemedaille bei den deutschen Meisterschaften hat sein Team bereits sicher, dennoch hoffen er uns seine Spielerinnen nach dem Pokalsieg von 2015 und dem anschließenden Finaleinzug in den Play-offs auf weitere Beute. Immerhin: Nach dem anstrengenden Tanz auf drei Hochzeiten (Europacup, Pokal und Bundesliga) ist mit der deutschen Meisterschaft ein letzter Titelkampf noch offen.

Nur zu gerne würde man bei der Vergabe noch einmal ein Wörtchen mitreden. Außerdem, und daraus zieht das Stuttgarter Team bei allem Respekt vor dem übermächtig erscheinenden Gegner eine große Portion Zuversicht, hat der Schweriner SC zuletzt in allen Entscheidungsspielen gegen Allianz MTV Stuttgart verloren.