Wer hätte es gedacht? Nach klaren Niederlagen an den vorangegangenen Spieltagen drehten die Allianz-Volleyballer nun im Derby auf. In der Bildmitte: Veit Klausmann und Christian Bura. Foto: Tom Bloch

Die Drittliga-Volleyballer des TSV Georgii Allianz verpassen dem Tabellenführer SV Fellbach eine 3:0-Klatsche – ein erstaunlicher Aufschwung nach den Spielen von zuvor.

Vaihingen - Doppeltes Pech: weil die Frauen des VfB Ulm im Stau standen, begannen die zwei Spiele der Drittliga-Volleyballteams des TSV Georgii Allianz am Samstag mit reichlich Verspätung. Doppeltes Glück: beide Vaihinger Aufgebote steckten die Verschiebung locker weg und feierten am Ende gemeinsam ihre Siege. Vor allem die Männer hatten allen Grund zur ausgelassenen Freude, verpassten sie doch im traditionsreichen Derby dem bisherigen Tabellenführer SV Fellbach eine 3:0-Klatsche (27:25, 25:23, 25:21).

Nach gerade einmal 65 Minuten Nettospielzeit war das überraschend einseitige Duell auch schon beendet, und der vermeintliche Favorit schlich wie die begossenen Pudel aus der Halle. Wobei: „Was heißt schon Favorit. Wir hatten die Alli-Jungs von Anfang an auch auf dem Favoritenzettel“, sagte der Fellbacher Trainer Jonas Hanenberg. „Insofern verwundert es nicht, das das heute ein Spiel auf demselben Niveau mit uns war.“

Starke Aufschlagserie von Drechsel

Allerdings nicht, was die Eigenfehlerquote anging. Da führte dann doch eindeutig das Hanenberg-Team, trotz eines blitzblanken Starts mit einer komfortablen Führung, die erst beim Zwischenstand von 20:21 das erste Mal von den Gastgebern übernommen wurde, nachdem Lars Drechsel den Fellbachern mit einer Aufschlagserie eingeheizt hatte. „Es war schön zu sehen, wie wir uns nach der Niederlage in Botnang vom vorigen Wochenende auf das schnellere Volleyballspiel der Fellbacher eingelassen haben“, sagte der Allianz-Trainer Dominik Nuguspanov.

Wie schon zu einstigen Zweitliga-Zeiten entpuppte sich die Begegnung als emotionaler Schlagabtausch, der eher über die Psychologie als über die Physiologie entschieden wird. „Aber nicht nur emotional, sondern auch spielerisch haben wir eine sehr gute Leistung abgeliefert, mit einem sehr hohen Aufschlagdruck“, sagte Nuguspanov. Zufrieden registrierte er, wie wiederum sein Angreifer Timo Metzenthin zwar von Fellbacher Seite aus unter Druck gesetzt wurde, sich aber im Verlauf der Partie immer besser stabilisierte.

„Ein typisches Alli-Spiel“

„Ja, so ein Sieg in so einem Derby macht immer Spaß“, sagte Nuguspanov und grinste breit. Die beiden bislang letzten Begegnungen mit dem „Roten Rudel“ des Gegners hatten er und die Seinen in der Saison 2019/2020 mit 2:3 und 0:3 verloren. „Es war ein typisches Alli-Spiel. Die waren voll bereit, um alles, was sie aufbieten konnten, gegen uns einzusetzen. Und wir haben es nicht geschafft, uns selbst in so einen Tunnel reinzuarbeiten“, konstatierte demgegenüber Hanenberg.

Welche Aussagekraft das Resultat für den weiteren Saisonverlauf hat, bleibt freilich abzuwarten. In der diesmal zweigeteilten Meisterschaftsserie sind gerade erst vier Spieltage absolviert. Sicher ist: die Fellbacher Tabellenführung ist fürs Erste weg. Diese hat der TV Rottenburg übernommen, der seinerseits den ASV Botnang mit 3:0 besiegte. Und die Allianz-Männer haben die Gefahr gebannt, frühzeitig den Anschluss zur oberen Hälfte des Klassements zu verlieren. Dies ist insofern wichtig, weil sich nur die besten Vier der Gruppe für die Aufstiegsrunde qualifizieren. Der Rest muss in einer Abstiegsrunde um den Klassenverbleib kämpfen. TSV Georgii Allianz: Bura, Benz, Hummel, Drechsel, Metzenthin, Klausmann; Chudoba (Libero). Eingewechselt: –. SV Fellbach: Klaue, Holler, Paljic, Koch, von Berg, Bachmann; Pinto (Libero). Eingewechselt: Häfele, Lückemeier, Spasov, Hartmayer.