Manuel Harms (links), Richard Peemüller und ihre Teamgefährten zeigen eine sehenswerte Leistung und dürfen sich am Ende über den zweiten Saisonsieg freuen. Foto: Patricia Sigerist

Die Mannschaft des SV Fellbach überzeugt zum Heimauftakt in der zweiten Bundesliga und setzt sich gegen die unterfränkischen Gäste aus Hammelburg mit 3:1 durch. Im Regionalpokal verlieren die Spieler um den Trainer Thiago Welter das Finale.

Fellbach - Den Zweitliga-Volleyballern des SV Fellbach ist der Heimauftakt in der gar nicht mehr so neuen Spielzeit gelungen. Nach zunächst drei Auswärtsspielen gewannen die SVF-Volleyballer am Samstagabend mit 3:1 (27:25, 19:25, 25:19, 25:23) gegen den TV/DJK Hammelburg.

Mitte des vierten Durchgangs war es, als der erste Schiedsrichter Victor Fortu genug hatte. Er zitierte den Fellbacher Spielführer Manuel Harms zu sich. Da stand nun der Kapitän der Hausherren vor dem Schiedsrichterstuhl, blickte nach oben und durfte sich eine Erläuterung über den korrekten Ablauf bei Spielunterbrechungen anhören. In der Hand hatte Manuel Harms dabei einen Putzlappen. Zuvor hatte der Kapitän der SVF-Formation zusammen mit seinen Mitspielern nicht nur einmal, sondern mehrfach selbst Hand angelegt. Nach Abwehraktionen auf dem Spielfeld trockneten die Fellbacher Volleyballer schmierige Schweißflecken. Eigentlich eine Aufgabe der speziell dafür am Spielfeldrand einsatzbereit sitzenden Wischer. Doch die jungen Reinigungskräfte hatten schnell erkannt, dass die Gastgeber sich für nichts zu schade waren. So erfolgte bei Bedarf eine Übergabe der Putzlappen an die Akteure, die dann, wie der neue Name der SVF-Volleyballer lautet, als rotes Rudel das Spielfeld wieder auf Vordermann brachten.

Auch wenn Thiago Welter am Ende der Begegnung nervlich mehr als angespannt war

Und genau so agierte die SVF-Vertretung auch bei ihrer eigentlichen Aufgabe: dem Volleyballspiel. Sie war sich für nichts zu schade. „Der Einsatzwille war sehr gut“, sagte der Fellbacher Trainer Thiago Welter: „Man hat gespürt, dass die Mannschaft zusammensteht und alles in die Waagschale wirft.“ Auch wenn Thiago Welter am Ende der Begegnung nervlich mehr als angespannt war: „Das Ende des vierten Abschnitts war ein Albtraum.“ Die Hausherren hatten bereits mit 17:9 geführt, stellten dann aber das Spielen ein und warteten mehr auf Fehler der Gegner. Ein altbekanntes Phänomen im Volleyballsport. Und egal, was Thiago Welter unternahm, Auszeit oder Spielerwechsel, die unterfränkischen Gäste um den Trainerkollegen Karl Kaden rückten immer näher heran. Am Ende nutzte der SVF aber seinen dritten Matchball und gewann das Spiel verdient.

Unlängst hatte der Spielmacher noch dem vierten Team in der Landesliga angehört, nun führte er die Zweitliga-Vertretung zum Sieg

Zuvor hatten die Hausherren einen leidenschaftlichen Kampf gezeigt – ohne Rücksicht auf sich selbst. So musste etwa Johannes Leipert zuschauen; er hatte sich zusammen mit seinen Mitspielern nach einem Ball geworfen und infolge einer heftigen Kollision mit Schulterschmerzen seinen Spieleinsatz beenden müssen. Doch nicht nur als mannschaftliche Einheit, auch spielerisch wussten die Gastgeber zu überzeugen. So setzten Richard Peemüller und Manuel Harms oftmals Akzente, der Zuspieler Mario Maser zeigte bei seiner ersten Begegnung mit alleiniger Verantwortung eine starke Leistung. Unlängst hatte der Spielmacher noch dem vierten Team in der Landesliga angehört, nun führte er die Zweitliga-Vertretung zum Sieg. „Mario hat es gut gemacht“, sagte Thiago Welter: „Man hat gesehen, dass er in der vierten Mannschaft bei Trainer Carsten Braach eine gute Ausbildung erhalten hat.“

So endete der Albtraum in der Schlussphase für Thiago Welter mit dem ersten Heimerfolg der Runde. Weitergehen soll es am kommenden Samstag gegen den SV Schwaig: „Da greifen wir wieder an und wollen uns den nächsten Sieg erkämpfen.“ SV Fellbach: Harms, Maser, Epple, Nadale, Pfeffer, Leipert, Blötscher, Benz, Peemüller, Spasov, Hirning, von Berg.