Ratlosigkeit: Paola Egonou spielt bei Conegliano – aber auch in Stuttgart? Foto: Baumann

Allianz MTV Stuttgart trifft in der Champions League auf den Weltpokalsieger IV Convegliano. Weil das Volleyballteam aus Nord-Italien stammt, macht sich inzwischen Angst und Ungewissheit breit.

Stuttgart - Die Termine stehen – zumindest auf dem Papier. Der Rest ist ungewiss. Seit das Coronavirus Europa und hier vor allem Italien erreicht hat, stehen dort auch viele Sportveranstaltungen auf dem Prüfstand. Vor allem im Norden des Landes. Zum Beispiel in Conegliano, dieser Kleinstadt mit 35 000 Einwohnern in der Provinz Treviso, die im Volleyball aber eine Großmacht und Weltpokalsieger ist und deren Frauenteam im Viertelfinale der Champions League am 4. und 10. März auf den deutschen Meister Allianz MTV trifft. Deren Sportdirektorin Kim Renkema hatte nach der Auslosung noch gesagt: „Es kann doch nur Spaß machen gegen das beste Team der Welt zu spielen.“ Doch die Vorfreude ist inzwischen gewichen, es macht sich Ungewissheit breit bei Allianz MTV. Ob die Spiele überhaupt ausgetragen werden können, und wenn, dann wann und wo? „In dieser Hinsicht machen wir uns sicher Sorgen“, sagt Geschäftsführer Aurel Irion, der deshalb auch bereits beim europäischen Verband CEV angefragt hat – aber: „Von dem haben wir bisher nichts gehört, die halten sich bedeckt.“ Wahrscheinlich, weil es aktuell keinen Plan B gibt, zumal der Spielplan im Volleyball gerade zu dieser Jahreszeit verdammt eng gestrickt ist, weil in vielen Ländern so langsam auch die Play-offs beginnen.

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Das Thema bringt den Stuttgarter Verein also in gewisse Nöte, zumal für das Hinspiel am 4. März bereits rund 1700 Karten verkauft sind, was auf eine nahezu ausverkaufte Scharrena hindeutet. Und fürs Rückspiel in der zweiten März-Woche hat der Verein schon Flüge von Frankfurt nach Venedig gebucht, wo bekanntlich zuletzt sogar der berühmte Karneval abgesagt werden musste. Das alles verspricht im Moment nichts Gutes, aber dem Verein sind die Hände gebunden. „Wir müssen abwarten, möglicherweise werden ja auch noch die Grenzen geschlossen“, sagt Irion. In der italienischen Liga jedenfalls ist das für den vergangenen Sonntag geplante Heimspiel des Tabellenführers Conegliano abgesetzt worden. „Sportlich ist die Mannschaft für uns nahezu unschlagbar“, sagt Irion, auch wenn derzeit offen ist, ob und wie es überhaupt zu einem Vergleich am Volleyball-Netz kommen wird.