Fleißige Punktesammlerin gegen Aachen: Diagonalangreiferin Deborah van Daelen. Foto: Baumann

Auf gleich drei prominente Namen müssen die Stuttgarter Volleyballerinnen derzeit verzichten. Weil das Team deshalb noch enger zusammenrückt, geht es nun gleich zweimal gegen den USC Münster.

Stuttgart - Am 11.11. in 77 Minuten ein Volleyball-Spiel zu gewinnen, ausgerechnet gegen die Ladies in Black aus der Karnevalshochburg Aachen, deren Fans das Team quer durch Deutschland begleiten, hat durchaus etwas Närrisches. Erst recht, wenn dann auch noch Stuttgarts Libera Teodora Pusic als wertvollste Spielerin ausgezeichnet wird – sie trägt die Trikotnummer 11. Doch für Trainer Giannis Athanasopoulos war der 3:0-Sieg (25:20, 26:24, 25:16) im Pokal-Achtelfinale der glückliche und vor allem positive Abschluss seiner „schlimmsten Woche der Karriere“. Die kurzfristig aufgetretenen Verletzungen von Nika Daalderop (Patellasehne) und Micheli Tomazela Pissinato (Ferse) sowie von Jenna Potts (Sprunggelenk) hatten seinen Wochenplan, in dem am Mittwoch auch noch die schwere Auswärtsbegegnung beim Dresdner SC anstand, stets aufs Neue auf den Kopf gestellt.

Von wegen närrisch! „Wir sind verhext worden“, sagte Athanasopoulos und rollte mit den Augen. „Immer wenn ich einen Ausfall im Trainingsplan kompensiert hatte, kam eine weitere schlechte Nachricht vom Doc.“ Teamarzt Andreas Hoffmann und Physiotherapeutin Tina Weissfloch haben wenigstens Jenna Potts für die beiden Spiele belastbar bekommen, doch zusammen mit Nikoleta Perovic (schwere Bauchmuskelzerrung), die schon seit Saisonbeginn passen muss, stehen immer noch drei prominente Namen auf der Lazarett-Liste.

Molly McCage schwärmt vom Teamgeist

Positiver Nebeneffekt der Pechsträhne: Die Spielerinnen, die noch einsetzbar sind, zeigen Charakter. Was schon bei der knappen 2:3-Niederlage in Dresden zu spüren war, setzte sich am Samstag beim Pokalsieg über Aachen fort. „Jede Einzelne hat exakt das umgesetzt, was ich verordnet habe. Die Reaktion der Mannschaft macht mich wirklich glücklich“, sagte Athanasopoulos. „Wir haben einen unheimlich positiven Teamgeist“, resümierte auch Molly McCage, die vor der Saison vom VC Wiesbaden nach Stuttgart gewechselt war.

Kapitänin Deborah van Daelen erzielte wie schon in Dresden die meisten Punkte. „Es war wirklich keine einfache Woche. Ich bin unheimlich stolz auf meine Mädels“, sagte sie, „es klappt immer besser – und ich freue mich jetzt schon aufs kommende Spiel.“ Sowohl in der Liga wie auch im Pokal-Viertelfinale geht es nun gegen den USC Münster. Deshalb noch etwas für Abergläubige: Auf dem Weg zum Sieg im Pokalfinale 2015 über Aachen warf Stuttgart zuvor Münster aus dem Wettbewerb.