Alles ist unsicher: MTV-Sportdirektorin Kim Renkema Foto: Baumann

In der entscheidenden zweiten Runde der Qualifikation zur Königsklasse treffen die Stuttgarter Volleyballerinnen auf Dinamo Moskau – noch ist allerdings unklar, wo das Duell stattfinden wird. Weshalb die Zweifel beim MTV am Projekt Champions League wachsen.

Stuttgart - Volleyball-Bundesligist Allianz MTV Stuttgart hat das Ziel, sich für die Champions League zu qualifizieren. Doch der Weg dorthin ist gepflastert mit Unsicherheit, Ärger, Frust. Und einer Erkenntnis. „Eine normale Saison in der Königsklasse mit Gruppenspielen und K.-o.-Runden“, sagt Kim Renkema, die Sportdirektorin des deutschen Meisters von 2019, „ist in Corona-Zeiten absolut unmöglich.“

Die Stuttgarterinnen würden gerne in der Schweiz spielen

Seit längerem versucht Renkema, das Duell in der zweiten und entscheidenden Qualifikationsrunde gegen Dinamo Moskau zu organisieren – bisher vergeblich. Geeinigt haben sich die beiden Vereine und der europäische Verband (CEV) auf einen neutralen Austragungsort und darauf, nur eine Partie auszutragen. Alles andere ist offen. Allianz MTV Stuttgart schlug ein Treffen in Polen, Schweden, Dänemark oder der Schweiz vor, für Dinamo Moskau waren von Beginn an die Türkei und Belarus die einzigen Optionen. Das letzte Verhandlungsgespräch am Mittwoch war heftig im Ton und sehr emotional, eine Lösung aber gab es nicht. „Wir können nicht in die Türkei, weil das Land Hochrisikogebiet ist und wir danach ziemlich sicher für fünf Tage in Quarantäne müssten“, sagt Kim Renkema, die nicht versteht, warum sich die Russen weigern, in der Schweiz zu spielen: „Dinamo sagt, dort nicht hinfliegen zu dürfen, doch unsere Informationen sind andere. Moskau übt großen Druck auf uns und die CEV aus, ohne das nötige Verantwortungsbewusstsein zu zeigen.“

Lesen Sie hier: Der starke Start von Allianz MTV Stuttgart in die Bundesliga-Saison An diesem Donnerstag müssen die Vereine bis 12 Uhr der CEV Dokumente vorlegen, warum der eine nicht in der Türkei und der andere nicht in der Schweiz spielen kann, anschließend trifft der europäische Verband eine Entscheidung. „Egal, wie diese ausfällt, am Ende ist es völlig unrealistisch, eine normale Saison in der Champions League zu planen“, meint Kim Renkema, „die einzige Möglichkeit wäre, 2021 ein Turnier auf neutralem Boden in einer eigenen Blase auszutragen.“