Neu beim MTV: Caroline Jarmoc (li.) und Valerie Nicole Nichol Foto: Tom Bloch

Frauenvolleyball-Bundesligist Allianz MTV Stuttgart startet Vorbereitung mit Neuzugängen Caroline Jarmoc und Valerie Nichol. An diesem Montag steigt der Trainingsauftakt mit den beiden Neuen.

Stuttgart - Ein Flieger aus Calgary, einer aus Chicago: Zu Beginn dieser Woche sind die Kanadierin Caroline Jarmoc und die US-Amerikanerin Valerie Nicole Nichol in Stuttgart gelandet. Am Mittwoch hieß es dann im Stadion Festwiese: Antreten zum Laktat-Test. Ein untrügliches Zeichen also, dass es wieder losgeht beim Volleyball-Bundesligisten Allianz MTV Stuttgart. An diesem Montag steigt der Trainingsauftakt in der Scharrena. „Endlich geht es wieder an den Ball“, sagt Kapitänin Kim Renkema.

Doch die Vorbereitung muss in mehrere Abschnitte gegliedert werden. Aufgrund der EM in den Niederlanden (26. September bis 4. Oktober) werden mit Renata Sandor (Ungarn) und den Neuzugängen Femke Stoltenborg (Niederlande), Kaja Grobelna (Belgien) und Michaela Mlejnková (Tschechien) vier Spielerinnen fehlen, die sich derzeit mit ihren Nationalteams auf die EM vorbereiten und erst kurz vor Saisonstart nach Stuttgart kommen. Auch Libero-Spielerin Tamari Miyashiro fehlt vorerst, da sie mit dem US-Team am World Cup teilnimmt. Das abwesende Quintett wird ab Montag von vereinseigenen Nachwuchsspielerinnen aus der zweiten und dritten Liga ersetzt.

Caroline Jarmoc will Deutsch lernen

Die Kanadierin Caroline Jarmoc freut sich auf ihr neues Team, auf ihre neuen Aufgaben und vor allem auf die Champions League. „Mein Bruder hat in der Saison 2011/12 beim VfB Friedrichshafen gespielt und mir viel von der deutschen Bundesliga erzählt“, sagt Jarmoc. Die 24-Jährige ist das Leben aus Taschen gewohnt. Nach vier Jahren in der Mannschaft der University of Kansas spielte sie ein Jahr lang bei PGNiG Nafta Pila in Polen, ihr Freund lebt in Kalifornien. Nun wird die 1,88 Meter große Mittelblockerin Deutschland kennenlernen und einiges von Europa sehen. „Zum ersten Mal habe ich ein Umfeld, das eine fremde Sprache spricht“, sagt sie.

Jarmocs Eltern sind in Polen geboren, sie ist zweisprachig aufgewachsen. „Ich hoffe, ich kann die Chance nutzen und hier in Stuttgart ein wenig Deutsch lernen.“ Der erste Bummel auf der Königsstraße ist bereits abgehakt. Ausgerechnet Micheli Tomazeli Pissinato und Nichole Lindow, ihre Konkurrentinnen auf der Mittelblock-Position, helfen ihr bei den Gängen zum Einwohnermeldeamt, ein Bankkonto zu eröffnen und Telefonie und Internet zu organisieren. Von Positionskämpfen ist überhaupt nichts zu spüren. „Ich denke, bei drei Wettbewerben an denen wir teilnehmen, wird es genug Spielzeit für alle geben“, sagt Jarmoc.

Nichols soll sich langsam eingewöhnen

Ein bisschen anders sieht das auf der Zuspielposition aus. Nur solange Neuzugang Femke Stoltenborg mit der niederländischen Nationalmannschaft unterwegs sein wird, ist Valerie Nicole Nichol die einzige Zuspielerin in der Vorbereitungsphase. Nichols kommt aus Normal, einem kleinen Nest in Illinois. Mit ihrem Team der Purdue University hat sie dreimal die nationalen College-Meisterschaften erreicht. Das Engagement in Stuttgart ist ihr erstes Jahr im Profi-Volleyball. Die 22-Jährige soll behutsam an das Bundesliga-Niveau herangeführt werden. „Ich habe noch nicht viel über das Stuttgarter Team und die Bundesliga gehört, aber das, was ich gehört habe, war nur Gutes“, sagt Nichols. „Es ist alles sehr gut durchorganisiert.“ Die 1,81 Meter große Zuspielerin lebt nicht nur zum ersten Mal in einem anderen Land, sondern auch zum ersten Mal in einer Großstadt.

Zum ersten Liga-Heimspiel erwartet das Team am 21. Oktober den VC Wiesbaden.