Die VW-Aktionäre haben den Vorstand des Konzerns entlastet, darunter Matthias Müller (l) und Hans Dieter Pötsch. Foto: AP

Die VW-Aktionäre haben den Vorstand des Konzerns mit deutlicher Mehrheit für 2016 entlastet. Vor einem Jahr hatte der VW-Großaktionär Niedersachsen dem Konzernvorstand wegen offener Fragen in der Abgas-Affäre eine komplette Entlastung verweigert.

Hannover - Die VW-Aktionäre haben den Vorstand des Konzerns mit deutlicher Mehrheit für 2016 entlastet. VW-Konzernchef Matthias Müller wurde mit 99,05 Prozent der abgegebenen Stimmen der Vertrauensbeweis gewährt, wie die Abstimmung auf der Hauptversammlung am Mittwochabend ergab.

Ex-Vorstand Christine Hohmann-Dennhardt, umstritten wegen einer Millionenabfindung, erhielt 99,73 Prozent der Stimmen, VW-Markenchef Herbert Diess 99,05 Prozent. Auch der Aufsichtsrat erhielt die Entlastung - Hans Dieter Pötsch als Vorsitzender des Kontrollgremiums bekam 99,04 Prozent der Stimmen.

Vor einem Jahr wurde Entlastung verweigert

Vor einem Jahr hatte der VW-Großaktionär Niedersachsen dem Konzernvorstand wegen offener Fragen in der Abgas-Affäre eine komplette Entlastung für 2015 verweigert. Konkret verweigerte Niedersachsen damals mit seinem 20-Prozent-Anteil an Volkswagen dem zurückgetretenen Ex-Konzernchef Martin Winterkorn und VW-Markenchef Diess den Vertrauensbeweis.

Der Rest der Abstimmungen verlief ohne große Überraschungen, darunter der Beschluss für die Gewinnverwendung. Die Reform der Vorstandsvergütung wurde mit einem Stimmanteil von 80,96 Prozent gebilligt, das neue Vergütungssystem für den Aufsichtsrat sogar mit 99,98 Prozent der Stimmen. Ein Antrag auf Sonderprüfung von unabhängiger Seite konnte sich nicht durchsetzen.