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Wahllokale geschlossen, Beteiligung lag am frühen Nachmittag bei 20,8 Prozent. Jetzt wird gewartet.

Stuttgart - Die Volksabstimmung über das Bahnprojekt Stuttgart 21 ist beendet. Um 18 Uhr wurden die Abstimmungsräume geschlossen und die Auszählung begann. Anders als bei Landtagswahlen gibt es keine Prognosen oder Hochrechnungen. Die Landesabstimmungsleiterin Christiane Friedrich will gegen 21 Uhr das Ergebnis bekanntgeben.

Nach einer offiziellen Stichprobenerhebung lag die Abstimmungsbeteiligung am frühen Sonntagnachmittag bei nur 20,8 Prozent. Das waren 9,9 Prozentpunkte weniger als im gleichen Zeitraum bei der Landtagswahl im März. Damals hatten am Ende 66,3 Prozent der Bürger ihre Stimme abgegeben.

Bis 14 Uhr haben 60,6 Prozent der Stuttgarter abgestimmt

In Stuttgart lag die Beteiligung an der Abstimmung bis 16 Uhr bei 60,6 Prozent, wie eine Sprecherin des Statistischen Amts sagte. Bei der Landtagswahl 2011 hatte die Wahlbeteiligung zu dieser Zeit bei 62,8 Prozent gelegen. Am Ende des Tages waren 73,1 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen gegangen.

Nach Angaben des Ulmer Wahlamtes betrug die Wahlbeteiligung bis 14 Uhr 33,9 Prozent. Damit bewege sich die Stadt in etwa auf dem Niveau der Landtagswahl 2006, an der sich 55,5 Prozent der Bürger beteiligten, sagte ein Sprecher. Für Ulm sieht das Projekt „Stuttgart 21“ eine Schnellbahnanbindung an den Stuttgarter Flughafen vor. Bahnchef Rüdiger Grube hatte dieses Projekt aber infrage gestellt, sollte der Tiefbahnhof in Stuttgart nicht gebaut werden dürfen.

Beteiligung in Baden geringer als in Württemberg

In Mannheim hatten bis 16 Uhr mit Briefwahl 27,9 Prozent der Stimmberechtigten ihr Votum abgegeben. Damit lag die Beteiligung hinter der Landtagswahl 2011 zurück, an der sich zu dieser Zeit bereits 48,9 Prozent der Stimmberechtigten beteiligt hatten.

In Freiburg betrug die Beteiligung an der Abstimmung bis 16.30 Uhr 38,5 Prozent, deutlich weniger als bei der Landtagswahl 2011 mit 58,9 Prozent der Stimmberechtigten.

Die Karlsruher Wahlgeschäftsstelle verzeichnete bis 16 Uhr mit Briefwahl eine Beteiligung an der Abstimmung von 33,5 Prozent, bei der Landtagswahl im März hatten zu dieser Zeit 52,1 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.

Rund 2,6 Millionen Württemberger müssen mit "Ja" stimmen

Damit der Bau des unterirdischen Durchgangsbahnhofs in Stuttgart gestoppt wird, muss die Mehrheit der Abstimmenden für einen Ausstieg des Landes aus der Finanzierung votieren. Außerdem muss diese Mehrheit mindestens ein Drittel der 7,6 Millionen Wahlberechtigten in Baden-Württemberg umfassen. 

Bei einer Beteiligung von 40 bis 50 Prozent halten Experten einen Erfolg der Gegner des milliardenschweren Projekts für möglich. Rund 2,6 Millionen Baden-Württemberger müssen mit Ja stimmen, damit das Kündigungsgesetz angenommen ist. Allerdings mobilisiert die Abstimmung vor allem die Württemberger. In Baden liegt die Beteiligung deutlich niedriger.