So mancher „Babylon-Berlin“-Fan fragt sich derzeit, was sich hinter Volker Bruchs Teilnahme an der #allesdichtmachen-Aktion verbirgt. Foto: dpa/Gerald Matzka

Der „Babylon-Berlin“-Star Volker Bruch will Mitglied der Querdenker-Partei „Die Basis“ werden. Beleg einer Gesinnung oder nur Zwischenspiel eines verirrten Künstlers?

Stuttgart - Volker Bruch, so legt der Blick auf dessen facettenreiche Karriere nahe, ist kein Mann großer Vorbehalte: Der Absolvent des ehrwürdigen Max-Reinhardt-Seminars in Wien spielte in verschiedenen Sokos und oft im Tatort. Als Journalist Stefan Aust war er im Dokudrama „Der Baader-Meinhof-Komplex“ (2008) historischer Akkuratesse verpflichtet. Seine Darstellung des unglücklich liebenden Juristen Jerusalem in der Romanze „Goethe!“ (2010) fußte mehr auf Drehbuchfantasien als auf Fakten, in„Fack ju Göthe 2“ (2015) ging es um Spaß. Im Zweite-Weltkriegs-Mehrteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“ (2013) und besonders in der international gefeierten Serie „Babylon Berlin“ (seit 2017) half er mit, deutsche Geschichte erleb- und nachvollziehbar zu machen. Nicht umsonst wurde ihm für die psychologisch dichte Darstellung des kriegstraumatisierten Kriminalers Gereon Rath, der im politisch wie sozial zerrütteten Berlin der Roaring Twenties ermittelt, 2018 die Goldene Kamera verliehen.