Die Geflügelpest ist in Deutschland, den Niederlanden und England ausgebrochen. Experten vergleichen die Situation mit dem Ausbruch der Vogelgrippe im Jahr 2006. Foto: dpa

Nachdem in Deutschland und den Niederlanden die Geflügelpest H5N8 ausgebrochen und wohl auch England davon betroffen ist, vergleichen Experten die Situation mit der des H5N1-Ausbruchs im Jahr 2006, bei dem zahlreiche Menschen an der Infektion starben.

Insel Riems - Nach den bestätigten Ausbrüchen der Geflügelpest H5N8 in Deutschland und den Niederlanden suchen Experten mit Hochdruck nach den Ursachen. „Wir haben eine Situation, die uns daran erinnert, was wir 2006 bei H5N1 erlebt haben“, sagte der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, Thomas C. Mettenleiter, am Montag der dpa. Das FLI ist das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit auf der Insel Riems (Mecklenburg-Vorpommern).

In Großbritannien sei der Subtyp H5N8 noch nicht bestätigt. Erste Indizien deuteten aber darauf hin, sagte Mettenleiter. Nach jetzigen Erkenntnissen gibt es keine direkten Kontakte zwischen den Betrieben in Deutschland, Niederlanden und in England. Die Geflügelpest wird auch Vogelgrippe genannt.

Das Virus könnte über Wildvögel verbreitet worden sein

Das Virus könnte über Wildvögel verbreitet worden sein. Die betroffenen Betriebe lägen auf Zugrouten von Wildgänsen, die von Deutschland inzwischen nach den Niederlanden weitergezogen seien. „Das würde passen mit dem Ausbruch in den Niederlanden.“ Zudem gebe es eine andere Zugroute, die von Island über Großbritannien zu den Benelux-Staaten führt. „Das würde passen mit dem Ausbruch in Großbritannien“, sagte Mettenleiter.

Nachweise des H5N8-Erregers in europäischen Wildvogelbeständen habe es bislang noch nicht gegeben.

An dem Erreger H5N1 steckten sich weltweit seit 2003 weit über 600 Menschen an; zahlreiche Infizierte starben.