Vittore Carpaccio, Lesende Maria, um 1505 Foto: © Genehmigt durch National Gallery of Art, Washington

Große Gefühle und tiefste Abgründe bringt die Große Landesausstellung „Carpaccio, Bellini und die Frührenaissance in Venedig“ in der Staatsgalerie Stuttgart.

Eine Frau sitzt – wohl auf einer weitläufigen Terrasse – vertieft in ein Buch. Sie trägt ein perfekt abgestimmtes Kleid in changierenden Rottönen. Ihr Blick gilt einzig den geschriebenen Zeilen, wir sehen eine Geschichte, erleben Maria (die der Maler hier gänzlich in seiner eigenen Zeit des beginnenden 16. Jahrhunderts verortet) vor einer weitläufigen Landschaft mit einem sich öffnenden See. Und wir entdecken links die Ahnung eines kindlichen Körpers, gehüllt in blauen Samt.