Nürtingen muss in diesem Jahr virusbedingt auch auf den Maientag verzichten. Foto: Michael Steinert

Dem Coronavirus fallen im Kreis Esslingen immer mehr Veranstaltungen zum Opfer, darunter der Nürtinger Maientag. In Esslingen fahren die Busse dafür, anders als angekündigt, weiterhin nach Plan.

Kreis Esslingen - Abgesagte Kulturveranstaltungen, geschlossene Freizeiteinrichtungen, verlegte Festivitäten: Die Beschränkungen des öffentlichen Lebens im Landkreis Esslingen vor dem Hintergrund der Corona-Krise nehmen kein Ende. Dieser Tage hat nun auch die Stadt Nürtingen ihren Maientag, der zwischen dem 15. und dem 18. Mai hätte stattfinden sollen, aus dem Veranstaltungsprogramm gestrichen.

Die Verwaltung hält es für „unwahrscheinlich, dass sämtliche Beschränkungen in den kommenden Wochen aufgehoben werden“. Dies wäre jedoch notwendig, um eine solche Großveranstaltung zu planen, deren Herzstück der Umzug der vorläufig bis zum 19. April geschlossenen Schulen sei, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Eine Premiere ist die Absage des Traditionsfestes freilich nicht. Die beiden Weltkriege hatten für eine mehrjährige Unterbrechung gesorgt – ebenso die Pest in den Jahren 1609 bis 1611. Der Blick in Nürtingen richtet sich damit bereits auf den Maientag 2021, bei dem der Festumzug unter dem Motto „975 Jahre Nürtingen“ stehen wird.

Bonlanden feiert Jubiläum ein Jahr später

Ein paar Kilometer weiter westlich, in Filderstadt-Bonlanden gehen die Verantwortlichen, was ihr Ortsjubiläum betrifft, indes einen unkonventionellen Weg. Aus der 750-Jahr-Feier, die heuer angestanden wäre, wird aufgrund der Corona-Pandemie kurzerhand eine 751-Jahr-Feier gemacht, die 2021 über die Bühne geht. Geschlossen, und zwar bis mindestens Ende April, bleibt derweil das Naturschutzzentrum Schopflocher Alb. Abgesagt sind bis dahin auch sämtliche Veranstaltungen.

Busse in Esslingen verkehren weiter regulär

„Kommando zurück“ heißt es hingegen bei den vorgesehenen Veränderungen des Esslinger Busfahrplans. Hatte sich der Städtische Verkehrsbetrieb (SVE) am Dienstag noch dem Vorschlag des VVS und der SSB anschließen und die Busse von diesem Donnerstag an nach dem sogenannten Samstagsfahrplan fahren lassen wollen, ist diese Änderung hinfällig. Nachdem Fahrgäste, insbesondere der Stadt- und Straßenbahnen massiv kritisiert hatten, dass es mit dem reduzierten Takt in den Zügen und Bussen noch enger werden dürfte und damit der vorgeschriebene Mindestabstand nicht eingehalten werden könne, hat der SVE seine Pläne sofort ad acta gelegt. „Nach den Stuttgarter Erfahrungen haben wir mit der SVE abgestimmt, dass der städtische Verkehrsbetrieb auch weiterhin komplett nach dem regulären Fahrplan fährt“, betonte der Esslinger Finanzbürgermeister Ingo Rust.