Die Regionaldirektorin Nicola Schelling (links) und die OB Gabriele Zull probieren eine VR-Brille. Foto: Patricia Sigerist

Nicola Schelling lobt bei einem Besuch in Fellbach die Arbeit des Kompetenzzentrums. Die Region hat auch wegen des VDC einen großen Vorsprung im Bereich Virtual Reality.

Fellbach - Als Pilotenschüler mal kurz über die Pyrenäen fliegen? Oder als Kommissar an den Tatort zurückkehren, um nach Blutspuren zu suchen? Dank Virtual Reality (VR) ist das möglich, ohne die eigenen vier Wände zu verlassen. Und die Technologie boomt so stark wie nie zuvor. Das bekommt auch das Virtual Dimension Center (VDC) in Fellbach zu spüren: Das Kompetenzzentrum wird seit Monaten von den Medien mit Anfragen bombardiert.

 

Sogar Apple hat Interesse am VDC

Da ist es kein Wunder, dass sich die Regionaldirektorin Nicola Schelling, die Leiterin der Geschäftsstelle des Verbands Region Stuttgart, für ihren Antrittsbesuch bei Oberbürgermeisterin Gabriele Zull gewünscht hat, das VDC zu sehen. Und so wurden die beiden Frauen von Geschäftsführer Christoph Runde und Vorstandsmitglied Martin Zimmermann am Donnerstag in den Räumen der Auberlenstraße empfangen.

Ob Google, Facebook oder Microsoft – virtuelle Realität ist bei den Global Playern ein Riesenthema. Vor allem weil die Technik viel billiger geworden ist. „Wir in Fellbach haben mit unseren 120 Mitgliedern und Partnern aber noch einen Vorsprung“, sagte Christoph Runde. „Selbst Apple schaut nach, was wir machen.“ Zudem gebe es in der Region Stuttgart eine Konzentration an VR-Technik wie kaum andernorts. Und ansässige Firmen aus Branchen wie Fahrzeugbau, Luft- und Raumfahrt, Bauwesen oder Medizintechnik nutzten diese Technologie auch.

Zu Anfang nur Kopfschütteln und Unverständnis

Vor 15 Jahren sah das noch ganz anders aus. Damals konnten sich nur die großen Firmen wie Daimler, Porsche oder Bosch die VR-Technologie leisten. Martin Zimmermann aber wollte, dass auch der Mittelstand diese Technik nutzen kann. „Doch bei meiner Tour durch die Region habe ich nur Kopfschütteln und Unverständnis geerntet“, erzählt Zimmermann.

Bloß der frühere Oberbürgermeister Christoph Palm habe seine Geschäftspläne und Konzepte spannend gefunden – und so wurde das VDC in Fellbach gegründet. Und das hat mit seinen vier Mitarbeitern und einem Jahresbudget von 450 000 Euro längst einen hervorragenden Ruf. „Wir sind glücklich, so ein Kompetenzzentrum in der Stadt zu haben“, sagte Gabriele Zull. Und man habe großen Respekt, was mit diesen Ressourcen erreicht werde.

Wettbewerbsvorteil für die Region

Nicola Schelling sieht in der Arbeit des VDC „einen Wettbewerbsvorteil für die Region“. Zudem entstünden viele Synergien, da Dinge gemeinsam genutzt und entwickelt würden. „Das Kompetenzzentrum ist ein Leuchtturm für das Thema Neue Technologien“, sagte die Regionaldirektorin.

Dann durften die beiden Besucherinnen in eine dreidimensionale, computergenerierte Umgebung eintauchen. Kaum hatte Nicola Schelling die Datenbrille aufgesetzt, konnte sie einen virtuellen Audi von allen Seiten inspizieren. „Mit dieser Technik entwickeln Fahrzeughersteller ihre Prototypen“, erklärte Christoph Runde. Nicola Schelling musste nur in die Knie gehen und schon konnte sie den Unterboden des Autos sehen. Oberbürgermeisterin Gabriele Zull öffnete derweil mit einem sogenannten Schnittwerkzeug den Kofferraum.

VDC-Gründungsmitglied Martin Zimmermann hat schon die nächste Vision: Er möchte das Kompetenzzentrum mit seinen Werkzeugen und Technologien jungen Menschen zur Verfügung stellen. „Sie sollen sich ausprobieren und auch Produkte mit uns gemeinsam entwickeln.“