Das Video eines Unfalls im Flughafentunnel ist viral gegangen: Gleich fünf DHL-Transporter sind dabei aufeinander gefahren. Was sagt die DHL dazu?

Filderstadt - Dass im Flughafentunnel ab und zu Auffahrunfälle passieren, ist nichts Ungewöhnliches. Der vom 31. Januar war aber doch sehr ungewöhnlich: Fünf DHL-Lastwagen, die hintereinander fuhren, mussten verkehrsbedingt abbremsen – die Ampel hatte auf Rot geschaltet. Der Fahrer des Paketautos, das zuletzt in der Schlange kam, bremste zu spät und fuhr auf das vorausfahrende Fahrzeug auf – und das auf das nächste, und das auf das nächste, und so weiter.

Der ungewöhnliche Unfall sorgte dafür, dass jemand das Smartphone zückte und die beschädigten DHL-Fahrzeuge filmte, eines nach dem anderen. Und dieses Video ging im Internet viral, das heißt, es wurde in kurzer Zeit von vielen Leuten angeschaut und weiterverbreitet.

Das 15 Sekunden lange Video wurde schon 3 Millionen Mal angeschaut

Bei der DHL nimmt man es mit Humor: „Wenn wir gewusst hätten, dass die Story so steil viral geht, hätten wir die Fahrzeuge vorher noch einmal geputzt“, sagte sogar einer der beteiligten Fahrer, wie Hugo Gimber von der DHL-Pressestelle berichtet. Gimber fügt an: „Schon in der vergangenen Woche bekamen wir Anfragen dazu aus dem Rheinland und sogar aus Großbritannien.“

Eine Spurensuche im Netz ergibt folgendes: Kurz nachdem die ursprüngliche Unfallmeldung der Polizei vor zwei Wochen nur als Randnotiz in den Zeitungen der Region erschien, lud jemand ein Handyvideo auf seiner Facebook-Seite hoch. Es ist grobkörnig, hochkant aufgenommen und gerade einmal 15 Sekunden lang. Das war am 3. Februar, und der Facebook-Nutzer arbeitet zudem an einem Flughafen, obschon nicht an dem in Stuttgart. Er habe das Video auch nicht selbst gemacht, teilt er auf Nachfrage mit. Jemand habe es ihm geschickt. Wer das war, will er nicht verraten.

Vermutlich also begann der Rummel an dieser Stelle, doch sicher sein kann man sich da nicht. Auf der sozialen Plattform jedenfalls verbreitete sich das Video rasend schnell. Inzwischen wurde es 2,9 Millionen Mal aufgerufen und 33 000 Mal geteilt. Dort wird es noch immer eifrig kommentiert, wobei die meisten Kommentare derzeit auf französisch geschrieben werden – was vermuten lässt, dass das Video derzeit dort viral geht.

Verletzt wurde niemand, und die Pakete wurde auch rechtzeitig ausgeliefert

Als erstes ausländisches Nachrichtenportal sprang am 5. Februar die englische Boulevardzeitung Daily Mail auf. Kurze Zeit später schwappte der Hype – also die Aufregung um dieses Video – nach Deutschland, unter anderem berichtete die Welt darüber, aber natürlich auch die Stuttgarter Zeitung und die Stuttgarter Nachrichten. Inzwischen verbreitet sich das Video im Internet auch auf dem Videokanal Youtube. So wurde es rund 40 000 Mal auf der Youtube-Seite eines vermutlich aus England stammenden Nutzers angeklickt. Und in den USA hat das Video schon 10 000 Klicks gesammelt.

Bei DHL führt man die große Beachtung im Netz auf die seltene Unfallkonstellation zurück. Gleich um die Ecke befindet sich die DHL-Express-Station am Flughafen, darum sei es gar nicht selten, dass mehrere Fahrzeuge gleichzeitig fertig beladen seien und sich auf den Weg zu den Paketempfängern machten, erklärt Hugo Gimber. „Nach dem Verteilen der eingegangenen Sendungen startet eine Vielzahl von gelb-roten Fahrzeugen, fast alle im gleichen Zeitfenster.“

Der Leiter der DHL-Express-Station, Thorsten Biebach, ist froh, dass den Fahrern nichts Schlimmes passiert ist. Zwar wurde einer von ihnen verletzt, aber so leicht, dass er selbst zum Arzt gehen konnte. Hauptsächlich ist Sachschaden an den fünf Fahrzeugen entstanden, im Polizeibericht ist die Rede von rund 50 000 Euro. Zwei der DHL-Transporter mussten abgeschleppt werden, die anderen konnten weiterfahren. Gute Nachrichten für die Empfänger der Pakete, die in den beteiligten Fahrzeugen verstaut gewesen waren: Sie sind alle heil geblieben und konnten trotzdem noch rechtzeitig ausgeliefert werden.