Ziemlich sicher nicht nur Schwaben finden im Leberkäsweckle Trost. Foto: Patricia Sigerist

Wäre hätte es gedacht? Leberkäs’ und Kartoffelsalat sind bewährte Seelentröster bei Liebeskummer und Ehekrach. Das sagt einer, der es wissen muss: der Fernsehkoch Vincent Klink. Wir haben uns angehört, was er ansonsten noch zum Thema weiß.

Hohenheim - Gegen Liebeskummer und Ehekrach helfen Reisbrei, Zwiebeln oder Schokoladenpudding. Das sagt einer, der es wissen muss: Vincent Klink, der bekannte Fernsehkoch. Und genau weil Klink das sagt, sind die Rezepte auch nicht so einfach, wie sie sich anhören. Seine Anti-Liebeskummer-Rezepte kommen freilich nicht ohne die eine oder andere Raffinesse aus. Am vergangenen Dienstag hat er an der Universität Hohenheim aus seinem Buch „Meine Rezepte gegen Liebeskummer“ gelesen – in einem mit Fans vollgestopften Hörsaal.

Der Rowolth Verlag hatte die Buchidee. Vincent Klink vermutet, dass sie jemanden wollten, der all das bereits hinter sich hat und deshalb weiß, was in den schmerzlichen Stunden des Lebens hilft. Schokopudding eben, aber auch Leberkäs’ und Kartoffelsalat seien bewährte Seelentröster. Als Vanilleliebhaber mag er vor allem Reisbrei, bei Zeitnot tut es aber auch eine heiße Milch mit Zucker – und Vanille. Die Rezepte sind für ihn heilsam, „weil sie Kindheitserinnerungen transportieren, und man nicht viel beißen muss“, sagte er.

Angesichts der zahlreichen Paare im Publikum versicherte Klink, dass die Rezepte übrigens auch gut bei Ehestreit versöhnen können. Dass er gerne vom Hundertsten ins Tausendste kommt, beweist Klink sowohl in seinem Buch als auch bei der Lesung in Hohenheim. So erzählte er beispielsweise von seinen Erlebnissen als Gastwirt. Einmal schauten sich eine Frau und ein Mann, die jeweils mit ihren Partnern an unterschiedlichen Tischen saßen, ständig an. Dann verschwanden die beiden Flirtenden, einer nach dem anderen, auf die Toilette. Vincent Klink sagte: „Als sie auch nach einer halben Stunde nicht zurückkamen, konnte man sich zusammenreimen, was passiert ist. Gerne hätte ich die Verlassenen gefragt, ob sie nicht zusammensitzen wollen.“

Und dann verschwanden sie auf die Toilette

Auch den Geschichten im Buch fehlt es nicht an Humor – zur Freude der Zuhörer. Er verriet: „Immer wenn ich traurig bin, koche ich mir etwas Gutes und schlage mir den Bauch voll.“ Angesichts seines mächtigen Schattens liege die Vermutung nahe, dass ihn permanent ein Liebeskummer plagt. „Wichtig ist, dass man jemanden bekocht, den man leiden kann. Das führt dazu, dass ich für niemanden besser koche als für mich selbst.“

Damals wusste er noch nichts gegen den Schmerz

Gelacht wurde auch über Klinks Jugend. Da er in einem Kloster zur Schule ging, war es nicht leicht, Mädchen zu treffen. Wenn er dann aber in den Ferien nach Hause durfte, ging es täglich ins Schwimmbad und stellte sich vor, wie es wohl unter den Badeanzügen der Damen aussehen könnte. Und einmal verliebte er sich von jetzt auf gleich in ein Mädchen, das vom Drei-Meter-Brett köpfte. Doch aus den beiden wurde nichts. Blöd nur, dass Vincent Klink damals noch nicht wusste, dass Reisbrei und Leberkäs’ die Wunden heilen.