Über den baulichen Zustand wurde schon viel gesprochen. Unternommen wurde hingegen noch nicht viel. Foto: Heinz Heiss

Die Kita soll spätestens Ende 2013 in die Villa ziehen. Weiter unklar ist, wie umfassend saniert werden muss.

S-West - Die Kita vom Olgäle-Areal wird übergangsweise in die Villa Elisa ziehen. „Das ist ein endgültiger Beschluss“, sagt der Jugendamtsleiter Bruno Pfeifle. Er wurde gefasst in der letzten Sitzung des Verwaltungsausschusses (VA) vor der Sommerpause und hat für einige Irritationen unter den Eltern der Schwabschule und zunächst auch für Überraschung beim Schulverwaltungsamt gesorgt.

Denn der Beschluss fiel nur einen Tag, nachdem die Rektorin der Schwabschule, Jana Bergemann, und eine Vertreterin des Schulverwaltungsamtes dem Bezirksbeirat die Idee unterbreitet hatten, die Villa Elisa für die Schwabschüler in ein Naturerlebnishaus umzuwandeln (wir berichteten). Dies ist ein Teil des Ganztagskonzeptes für die Grundschule, das derzeit erarbeitet wird. Die Idee kam allgemein gut an. „Wir prüfen, ob die Schule den Garten der Villa auch schon nutzen kann, wenn die Kita drin ist“, betont auch der Jugendamtschef. Diesen Wunsch teilen Verwaltung und Politik. Als sicher gilt es auch, dass das Schulverwaltungsamt die Villa zu diesem Zweck 2014 übernimmt.Der Elternbeirat der Schwabschule ist dennoch nicht glücklich über diesen Beschluss. Der Grund dafür ist die Sorge, dass die Schwabschule durch die Zwischenlösung erst später als geplant die Villa nutzen könnte. Denn die muss saniert und nach Auszug der Kita zunächst in ein Naturerlebnishaus umgestaltet werden. „Das würde vielleicht länger dauern und wir brauchen dringend den Platz, wenn die Schwabschule eine Ganztagsbetreuung anbietet“, sagt die Elternbeiratsvorsitzende Marion Weber. „Der Schulhof ist zu klein und die Kinder brauchen Freiräume.“ Um ihren Willen zu bekräftigen, hat Weber im Namen des Elternbeirats an die Bürgermeister Michael Föll, Isabel Fezer und Susanne Eisenmann geschrieben.

Kulturbürgermeisterin betont Sanierungsbedürftigkeit

Die Kulturbürgermeisterin Eisenmann antwortete umgehend und betont in ihrem Schreiben, dass „alle Fraktionen sich mit großer Übereinstimmung darin einig sind, dass das jetzige Areal der Villa Elisa auf jeden Fall (...) der Schwabschule für den Ganztagsschulbetrieb zur Verfügung stehen soll.“ – „Eine positive Aussage von offizieller Seite“, sagt Weber. Weiter betont auch Eisenmann in ihrem Schreiben, dass die Villa „hoch sanierungsbedürftig“ sei.

Wie sanierungsbedürftig das Gebäude wirklich ist, möchte das Liegenschaftsamt jetzt prüfen. „Danach werden wir konkret wissen, was gemacht werden muss“, sagt Axel Heger vom Liegenschaftsamt. Der Jugendamtsleiter Bruno Pfeifle indes meint, dass möglicherweise gar nicht so viel zu tun ist, um den Bau fit zu machen für die übergangsweise Nutzung als Kita. „Vielleicht muss man vor dem Einzug der Kita mal streichen“, sagt er. „Für eine Sanierung haben wir aber kein Geld.“ Auch Axel Heger schließt nicht aus, dass eventuell sogar der Anbau erhalten bleiben könne.

Eltern fürchten, dass der Zeitplan nicht haltbar ist

Die Eltern des Schülerhorts, der noch bis Ende August in der Villa ist, haben in den vergangenen Jahren anderes berichtet und stets für eine Sanierung gekämpft. Der Anbau gilt als besonders marode. Wasserschäden haben Schimmel hinterlassen, da die Decken und Fenster undicht sind und die Fassade rissig ist. Mehrmals besuchten Bezirksbeiräte und Gemeinderäte die Villa und attestierten, dass der bauliche Zustand fragwürdig sei. 2009 wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die ergab, dass die Vila saniert werden kann, der Anbau jedoch abgerissen werden müsste. Seit her ist nicht mehr viel geschehen. Aber das kann sich nun ändern, wenn das Liegenschaftsamt den Zustand des Hauses geprüft hat. Laut Axel Heger könne die Kita, die Ende 2013 ihren Standort am Olgäle-Areal räumen muss, eventuell schon früher einziehen. Desto früher müssten die baulichen Arbeiten erledigt sein. Für die Kita scheint die Villa in jedem Fall ein Glücksfall. Die Einrichtung soll später ins Gesundheitsamt ziehen. Mit dem Umbau dort wird man bis Ende 2013 aber nicht fertig. Zunächst müssten Teile des Krankenhauses aus dem Gesundheitsamt ausziehen. „Wir prüfen gerade, ob so eine Maßnahme bei laufenden Betrieb überhaupt möglich ist“, sagt Pfeifle.

Um eine Zwischenlösung in Form von Containern scheint die Kita jedenfalls herum zu kommen, was alle Beteiligten begrüßen. „Container sind keine gute Unterbringung für Kinder und die Nutzung der Villa ist günstiger“, sagt Axel Heger. So sieht das auch Bruno Pfeifle: „Der Vorteil ist, dass wir viel Geld sparen, da in der Villa nicht viel gemacht werden muss.“ Welche Sanierungsmaßnahmen tatsächlich erforderlich sind, um die Villa für eine Kita und später auch für die Schüler nutzbar zu machen, werden die Prüfungen zeigen.