Mindestens vier bis fünf Jahre wird die Sanierung der Villa Berg dauern. Foto: Thomas Miedaner

Es wird höchste Zeit, die Villa Berg endlich zu sanieren und nicht nur darüber zu reden. Die Stadt sollte bei dem langwierigen und kostspieligen Prozess allmählich Gas geben, kommentiert Josef Schunder.

Stuttgart - Was für eine unendliche Geschichte: Die Bemühungen, die Villa Berg zu sanieren und ihr eine öffentliche Nutzung zu geben, kommen nur mühsam voran. Wenn alles klappt und der Gemeinderat im Herbst den Projektbeschluss fasst, wird die Verwaltung vom Jahresende an die Umsetzung ankurbeln können. Dann wird der Kauf der einstigen Sommerresidenz des württembergischen Königs Karl allerdings dreieinhalb Jahre zurückliegen. Und das Ende der Bürgerbeteiligung, die sehr ertragreich war, immerhin zwei Jahre. Und vorausgegangen waren dem Kauf zehn Jahre, in denen Investoren und Stadt zäh verhandelt haben.

Die Stadt hat allen Grund, nun den Turbo anzuwerfen, denn selbst unter den besten Bedingungen wird es noch vier bis fünf Jahre dauern, die Villa fertigzustellen. Der Preis dafür wird hoch sein, auch wenn man sich Millionenzuschüsse erhofft. Doch lohnen dürfte es sich allemal.

Doch auch die Debatte vor dem Projektbeschluss könnte durchaus noch spannend werden: Der Denkmalschutz wird auch ein Wörtchen mitreden wollen, denn auch die nächsten Eingriffe in dieses Gebäude werden erheblich sein. Und ist es erst fertig, wird es der Stadt lieb und teuer bleiben. Die Bürgerbeteiligung hat zwar ein beachtenswertes Ergebnis gebracht. Das bisherige Konzept gleicht aber ein wenig dem eines Gemischtwarenladens. Es wird eines enormen Aufwands bedürfen, die Belegung zu koordinieren und die Villa zu einer Marke zu machen, die ihrer geschichtlichen Bedeutung und dem finanziellen Aufwand gerecht wird.