Eine vierte Impfung könnte bald nötig werden. (Symbolfoto) Foto: dpa/Tatan Syuflana

Während zahlreiche Menschen in Deutschland noch nicht einmal geboostert sind, kommt schon eine vierte Impfung ins Spiel. Viele Fragen sind noch offen.

In Deutschland sind derzeit 72,7 Prozent vollständig geimpft, 47,1 Prozent haben zusätzlich eine Auffrischungsimpfung erhalten. Nach der Boosterimpfung könnte eine vierte Impfung notwendig sein. Wir geben einen Überblick, was dazu bereits bekannt ist.

Wird eine vierte Impfung notwendig?

Zwar gibt es noch keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zur Viertimpfung, Gesundheitsminister Karl Lauterbach hält diese aber für wahrscheinlich. In der Talkshow „Hart aber fair“ betont er allerdings: „Die bisherigen Ergebnisse aus Israel sind nicht so überzeugend.“ Deshalb werde er erst eine Empfehlung aussprechen, wenn die Studienlage und die Situation klar seien. Ein Abstand von sechs Monaten zwischen dritter und vierter Impfung seien womöglich aber optimal.

Auch der Charité-Virologe Christian Drosten hält es für wahrscheinlich, dass wegen Omikron noch einmal bei der Impfung nachgesteuert werden muss. Die Variante sei nach derzeitigem Kenntnisstand zwar milder im Krankheitsverlauf, bei zu vielen Fällen werde dieser Gewinn aber „wieder ausgelöscht“.

Wann könnte der angepasste Impfstoff zur Verfügung stehen?

Ein an die Omikron-Variante angepasster Corona-Impfstoff wird beispielsweise vom Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer produziert. Noch im Frühling könnte er bereit stehen.„Wir gehen davon aus, dass wir bis März für eine Belieferung des Marktes bereit sind, wenn die behördlichen Genehmigungen vorliegen“, so Biontech-Chef Ugur Sahin.

Wer bekommt die vierte Impfung?

Die Drittimpfung empfiehlt die Stiko grundsätzlich Personen ab 12 Jahren, mindestens drei Monate nach vollständiger Grundimmunisierung. Ausnahmen gibt es beispielsweise für Personen, die zuvor mit Johnson & Johnson geimpft wurden. Für die Auffrischungsimpfung soll ein mRNA-Impfstoff verwendet werden, also je nach Alter der Impfstoff von Biontech/Pfizer (unter 30-Jährige) oder Moderna (ab 30 Jahren).

Bei der Frage, wer alles eine vierte Impfung erhalten könnte, ist hingegen noch einiges ungeklärt. Laut dem Virologen Drosten könnte es sein, dass ab dem zweiten Quartal große Teile der Bevölkerung oder vielleicht sogar möglichst alle eine Update-Impfung gegen Omikron erhalten.