Markus Eisenbichler wurde auch in Garmisch Zweiter hinter Ryoyu Kobayashi. Foto: AFP

Markus Eisenbichler hat die Siegchancen der deutschen Skispringer bei der Vierschanzentournee gewahrt. Der 27-Jährige musste sich in Garmisch-Partenkirchen nur dem japanischen Überflieger Ryoyu Kobayashi geschlagen geben.

Garmisch-Partenkirchen - Markus Eisenbichler ist auch beim Neujahrsspringen der 67. Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen auf das Podium geflogen und hat mit seinem nächsten zweiten Platz die Chance auf den Gesamtsieg gewahrt. Der 27 Jahre alte Siegsdorfer musste sich am Dienstag wie schon in Oberstdorf nur knapp dem Japaner Ryoyu Kobayashi geschlagen geben, der damit die Tournee-Führung behauptete. Dritter wurde der Pole Dawid Kubacki.

Eisenbichler flog vor 21.000 Zuschauern im ausverkauften Olympia-Skistadion auf 138,0 und 135,0 m, mit 264,7 Punkten verpasste er seinen ersten Weltcup-Sieg um umgerechnet gut einen Meter. Kobayashi (266,6/136,5+133,0) sprang zweimal kürzer als der Deutsche, feierte aber aufgrund der jeweils schlechteren Bedingungen seinen sechsten Saisonsieg im neunten Wettkampf. In der Tournee-Wertung führt Kobayashi mit 548,9 Punkten vor Eisenbichler (546,6), bei nicht einmal anderthalb Meter Abstand ist noch alles offen. Als Dritter liegt Kubacki (526,0) schon deutlich zurück.

Stephan Leyhe (Willingen) belegte als zweitbester Deutscher Rang sieben, der Rest der DSV-Adler enttäuschte zum teil herb. Karl Geiger konnte erneut nicht die Erwartungen erfüllen und kam nach Platz zwölf in seiner Heimat Oberstdorf nicht über Rang 19 hinaus. Vor der Tournee hatte der Allgäuer in jedem Wettkampf die Top 10 erreicht. Richard Freitag (Aue) fiel durch einen ganz schlechten zweiten Sprung noch von Platz sieben auf den 24. Rang zurück. David Siegel (Baiersbronn) wurde ordentlicher 17., Constantin Schmid (Oberaudorf) landete auf Rang 29.

Tournee für Severin Freund beendet

Den nächsten schweren Rückschlag kassierte Olympiasieger Andreas Wellinger (Ruhpolding), der nach einem Sprung auf 118,5 m (100,9) als 32. wie schon in Oberstdorf den zweiten Durchgang verpasste. Auch Ex-Weltmeister Severin Freund (Rastbüchl) scheiterte als 41. mit 119,0 m (87,9) erneut im ersten Durchgang, diesmal sogar deutlich. Damit ist die Tournee für den 30-Jährigen, der nach langer Verletzungspause um den Anschluss kämpft, beendet.

„Wir haben viel probiert. Er probiert alles, da müssen wir ein Ersatzprogramm auflegen“, sagte Bundestrainer Werner Schuster am Dienstag in der ARD über Freunds Leistungen. Er nominierte dafür Constantin Schmid für die letzten beiden Tourneestationen in Österreich. Zum siebenköpfigen Team auf den Schanzen in Innsbruck und Bischofshofen gehört auch Andreas Wellinger. Für den Olympiasieger war am Dienstag wie schon beim Tournee-Auftakt nach dem ersten Durchgang in Garmisch Schluss.