30 Menschen waren ums Leben gekommen - in den nächsten Tagen beginnt die Bergung des Wracks.

Rom/Giglio - Gut vier Monate nach der Havarie des Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“ beginnt in den nächsten Tagen die Bergung des Wracks. Die Arbeiten werden ein ganzes Jahr lang dauern, teilten die Genueser Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere, die US-Firma Titan Salvage und das italienische Unternehmen Micoperi am Freitag in Rom mit. Das Schiff, das vor der Küste der toskanischen Insel Giglio liegt, soll zuerst am Meeresgrund gesichert und dann mit Hilfe von Containern und Kränen aufgerichtet werden.

Wenn das Aufrichten gelungen sei, solle das Schiff in einen italienischen Hafen geschleppt werden. Der genaue Ort sei noch unklar, hieß es. Eine Schiffsbergung dieser Art habe es noch nie gegeben, unterstrichen die Reederei und die Bergungsfirmen.

Der Schutz der Umwelt habe bei den Arbeiten allerhöchste Priorität, erklärte die Reederei. Auch auf den wichtigen Tourismus in der Region solle Rücksicht genommen werden.

Bei der Havarie des Kreuzfahrtschiffes am 13. Januar waren 30 Menschen ums Leben gekommen, darunter zwölf Deutsche. Zwei Menschen werden immer noch vermisst. Die „Costa Concordia“ war zu nahe an die Insel herangefahren, hatte einen Felsen gerammt und war mit mehr als 4200 Menschen an Bord gekentert. Der Kapitän Francesco Schettino steht weiter unter Hausarrest bei Neapel. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem mehrfache fahrlässige Tötung, Havarie und Verlassen seines Schiffes während der nächtlichen Evakuierung vor.