Im Stadion des FC Queretaro in Mexiko eskaliert die Gewalt. Foto: dpa/Eduardo Gomez Reyna

Eine brutale Schlägerei im Stadion des FC Queretaro stoppt den Spielbetrieb in der mexikanischen Fußball-Liga. Die Fifa nennt die Vorgänge „barbarisch“, bei denen es womöglich Todesopfer gegeben hat.

Mexiko-Stadt/Stuttgart - Bei heftigen Ausschreitungen zwischen rivalisierenden Fans sind mindestens 26 Personen beim mexikanischen Fußball-Erstligaspiel zwischen dem FC Queretaro und Atlas Guadelajara teilweise schwer verletzt worden. Einige Quellen, darunter diverse mexikanischen Medien, berichteten unter Berufung auf Reporter im Stadion und Augenzeugen sogar von Todesopfern – doch dies ist bisher nicht bestätigt.

Bei dem Spiel zwischen dem FC Querétaro und Atlas Guadalajara im Stadion La Corregidora im zentralmexikanischen Querétaro, wo die deutsche Fußball-Nationalelf bei der WM 1986 ihre drei Vorrundenspiele absolviert hatte, waren Anhänger beider Mannschaften zunächst auf der Tribüne aufeinander losgegangen und stürmten dann auf das Spielfeld, wo sie sich teilweise mit Stühlen und Stangen weiter attackierten. Frauen und Kinder suchten in den Stadiontunneln Schutz. Spieler flüchteten in die Umkleidekabinen. Querétaro-Torhüter Washington Aguerre war einer derjenigen, die auf dem Platz blieben und versuchten, auf die Menschen einzuwirken. Die Partie wurde in der 62. Minute beim Stand von 0:1 unterbrochen und dann abgebrochen.

Ordner öffnen Sicherheitstore

Dass der Gästeblock im Stadion eingezäunt und mit Stacheldraht gesichert ist, hielt die Gewalttäter nicht von Aufeinandertreffen in benachbarten Blöcken ab. Aufnahmen in den sozialen Netzwerken zeigten außerdem, wie Ordner teils Sicherheitstore öffneten, die beide Fan-Lager voneinander trennen sollten.

Angesichts der Gewalt und des Chaos schrieb die Zeitung „El Universal“ vom „schwärzesten Tag in der Geschichte des mexikanischen Fußballs“.

Der Weltverband Fifa nannte den Vorfall in einer Stellungnahme „barbarisch“. „Die Gewalt im Corregidora-Stadion war inakzeptabel und nicht zu tolerieren“, hieß es in einem Statement am Sonntagabend. Die Fifa wolle noch einmal betonen, „dass Gewalt im Fußball absolut keinen Platz haben sollte, und wir werden weiterhin mit allen Gruppen zusammenarbeiten, um sie aus unserem Spiel zu verbannen“.

Spielabsagen in der mexikanischen Liga

Die drei ausstehenden Begegnungen des 9. Spieltags hatte die Liga in der Folge abgesagt. Liga-Präsident Mikel Arriola (46) sagte in einem ersten Statement: „Es ist eine Situation extremer Gewalt, die uns Sorgen bereitet, uns beschäftigt und uns verpflichtet, energisch gegen die Verantwortlichen vorzugehen.“