Antje Friedrich startet ihre neue Stelle am 1. September. Foto:  

Antje Friedrich tritt als Marketingleitung der Marbacher Weingärtner in die Fußstapfen von Annette Fiss. Die 38-Jährige möchte die Tradition des Weinbaus mit Innovation in Einklang bringen.

Marbach - Obwohl Antje Friedrich offiziell erst am 1. September mit ihrer Aufgabe bei den Marbacher Weingärtnern beginnt, hat sie schon vorher kräftig mitgemischt. Die Frau, die thematisch in die Fußstapfen ihrer Vorgängerin Annette Fiss steigt und dabei eine Führungsaufgabe in der kaufmännischen Leitung für Marketing und Vertrieb übernimmt, betreut nämlich bereits das Projekt Heldenschmiede.

Das auch als Steillagen-Helden bekannte Engagement der Weingärtner, die sich dabei um die steil ansteigenden Weinberge auf Ludwigsburger Gemarkung kümmern, „hätte sonst noch einmal für drei Monate von jemand anderem übernommen werden müssen“, erklärt Friedrich, die zwar nicht direkt im operativen Sinne aktiv geworden ist, aber schon „jede Menge an Infos mitgenommen hat“. Ein Entgegenkommen von ihrer Seite, das sie gerne gezeigt habe. „Denn ich freue mich darauf, in diesem Bereich arbeiten zu können“, betont die 38-Jährige.

„Frischling“ in der Weinbranche

Friedrich kann auf mittlerweile 20 Jahre Berufserfahrung zurückblicken und steigt doch gewissermaßen als „Frischling“ in die Weinbranche ein. „Ich bin offen für Neues“, sagt Friedrich, die auch bei der Generalversammlung für die WG-Mitglieder zugegen war und vorgestellt wurde. Zudem kündigte ein Rundbrief an sämtliche Mitglieder die neue Kraft an.

Für ihre berufliche Zukunft in Marbach schwebt der in Stuttgart lebenden Frau vor, dass sie das Erzeugnis Wein gezielt noch deutlicher mit einem guten Lebensgefühl koppeln möchte. „Da hat es ja auch schon tolle Ideen gegeben“, betont sie mit Blick auf die jüngste Vergangenheit bei den Weingärtnern. „In geselliger Runde zu sein, gutes Essen und schöne Momente zu genießen, all das ist auch heute noch mit einem guten Tropfen verbunden“, ist sich Friedrich sicher.

„Wein wird nicht mehr wie Wasser getrunken“

Weiter führt die 38-Jährige aus, dass der Wein heute nicht mehr quantitativ, dafür aber qualitativ im Fokus der Genießer sei: „Wein wird nicht mehr wie Wasser getrunken.“ Besonders die leichteren Weine seien deshalb im Trend, und auch die alkoholfreien Erzeugnisse sind salonfähig geworden und stehen ihren Vorbildern in nichts nach. Sie freue sich daher sehr darüber, „dass die WG so gute Produkte hat“ und will künftig deren Angebotspalette eifrig dazu nutzen, „ein attraktiver und guter Gastgeber“ zu sein. „Denn auch bei unseren Kunden soll das Wohlgefühl im Vordergrund stehen, wenn wir einen Event anbieten“, erklärt Antje Friedrich, für die Weingenuss außerdem auch keine Frage des Alters ist.

Eine Brücke nach Ludwigsburg schlagen

Jung und Alt will sie daher in einer Art 360-Grad-Kommunikation zusammen bringen. Sie möchte Innovatives – etwa im Social Media-Bereich - auf die Beine stellen und sich bei all dem Neuen dennoch der guten Tradition verpflichtet fühlen. Und noch eines ist Antje Friedrich wichtig: Die Nähe zur Stadt Ludwigsburg will sie suchen. Denn gerade dort spiele der Marbacher Wein noch keine allzu große Rolle: „Da dreht sich alles um das Residenzschloss und das Barock“.

Die Direktvermarktung ankurbeln und den Bekanntheitsgrad steigern, das sind die weiteren Felder, auf denen die Marketingfachfrau ackern möchte. Und freilich hat sie auch die Gartenschau im Blick, für die sie rechtzeitig die Weichen stellen will.