Nur der Belag am „kleinen Katzenbuckel“ wird erneuert, die historischen Treppen bleiben davon unberührt. Foto: Georg Linsenmann

Im Bezirksbeirat Stuttgart-Ost ist eine lange Liste mit Baumaßnahmen für das in die Jahre gekommene Leitungs- und Straßennetz vorgestellt worden. Die Anwohner müssen vor allem in den Sommermonaten mit Behinderungen rechnen.

S-Ost - Nicht alle Straßen im Bezirk machen sich so gut wie die Talstraße mit ihrem hübsch glatten, neuen Belag. Im Gegenteil! Und das ist nicht nur der subjektive Eindruck der Autofahrer, sondern amtlich, wie kürzlich Andreas Beck vom Tiefbauamt in der Sitzung des Bezirksbeirates bestätigt hat: „Wir haben vergangenes Jahr den Zustand der Straßen in der Gesamtstadt untersucht, und dabei kam Stuttgart-Ost nicht so gut weg.“ Die Konsequenz: „Wir werden deshalb dieses Jahr die Mittel verstärkt im Osten einsetzen.“

Als Ursachen für den schlechten Zustand vieler Straßen stellte Beck auf Nachfrage fest: „Zunahme des Verkehrs, auch von Schwerlastverkehr und Bussen. Die alten Untergründe sind dieser Belastung teilweise nicht mehr gewachsen. Bei Erneuerungen schaffen wir jeweils eine nachhaltige Trageschicht.“

Hackstraße in den Sommerferien

Unter den geplanten Straßenerneuerungen seien Maßnahmen, die auch wegen nötiger Umleitungen für die Anwohner „etwas schmerzhaft sein werden“, merkte Beck an. Dies bezog er vor allem auf zwei geplante Vorhaben: die Erneuerung der Hackstraße Richtung Talstraße, „die gerade noch so gut ist, dass man durch eine neue Deckschicht etwas ausrichten kann“. Dies soll in den ersten beiden Wochen der Sommerferien geschehen. Außerdem auf die Schwarenbergstraße, die von der Haußmann- bis zur Wagenburgstraße erneuert wird, was laut Plan im September dran kommt.

Und noch dieses Frühjahr wird der desolate Flickenteppich am „kleinen Katzenbuckel“ in der Hornbergstraße durch einen neuen Belag ersetzt. Auf Nachfrage versicherte Beck, dass es nur um den Belag gehe, dass die historische Treppenanlage links und rechts des Weges also nicht berührt werde. Becks Vortrag veranlasste Bezirksvorsteherin Tatjana Strohmaier zu der Bemerkung: „Ich freue mich, dass Sie uns auf dem Schirm haben.“

Neue Leitungen in der Aspergstraße

Noch etwas länger liest sich die Liste der Baumaßnahmen der Netze BW, die Gunter Stoltz vorstellte. Seines Zeichens Teamleiter der Planung für Gas, Wasser und Strom in der Gesamtstadt. Wobei er mit Blick auf mögliche Ballungen und Kollisionen von Bauarbeiten vorneweg betonte: „Wir koordinieren grundsätzlich alle Maßnahmen mit dem Baustellenmanagement des Tiefbauamtes.“

Die Maßnahmen der Netze BW verteilen sich auf die gesamte Fläche des Bezirks und sind ganz unterschiedlicher Art. Sowohl hinsichtlich der Strom- als auch der Wasserversorgung. In Sachen Elektrizität muss im Langwiesenweg „an der Fernleitung etwas gemacht werden“, in der Werderstraße müssen Leitungen „im Vorgriff auf Kanalbaumaßnahmen neu verlegt werden“. Nach wiederholten Störungen im Netz werden in der Aspergstraße die Leitungen dieses Jahr komplett erneuert.

Neues Umspannwerk geplant

Zu den größeren Brocken zählen auch „umfangreiche Kabellegungen“ in der Talstraße im Zuge eines neuen Umspannwerkes, das beim Gaswerk geplant ist. Und in der Wangener Straße wird im zweiten Halbjahr eine neue Zehn-Kilo-Volt-Leitung verlegt, „um so die hohe Versorgungssicherheit weiter zu gewährleisten“, wie Stoltz betonte. In der Ulmer und der Wangener Straße wiederum werden angepasste Anschlüsse für Gewerbetreibende fällig.

Brian Krause (Bündnis 90/Die Grünen) wollte wissen, inwiefern die Netze BW bei all den Maßnahmen auch Smart Grids, also intelligente Energienetze im Blick habe. Dazu meinte Stoltz, dass das in Stuttgart-Ost „wegen großer Lastschwerpunkte wahrscheinlich nicht so zum Tragen“ komme, dass die Netze BW aber „bei allen Maßnahmen, die länger als 50 Meter sind, vorsorglich entsprechende Leerrohre“ mit verlege.

Auch für die Sicherung der Wasserversorgung gilt es einiges zu tun. So wird beim Urach-Platz ein neuer Hochbehälter installiert. Und in der Nikolausstraße werden die alten Leitungen durch neue ersetzt: „Untersuchungen in der Folge eines Wasserrohrbruchs haben gezeigt, dass die alten Leitungen in schlechtem Zustand sind“, erklärte Stolz dazu.