Der Kampf gegen das Corona-Virus prägt derzeit den Alltag auch im Iran. Foto: AFP/STR

Gegen Viren helfen nicht nur Händewaschen und Desinfektion: In den iranischen Krankenhäusern liefern sich Ärzte, Pfleger und Krankenschwester seit einigen Tagen für ihre Patienten Tanz-Wettbewerbe, um die Stimmung und damit auch die Abwehrkräfte aufzubessern. Davon künden Videos in den Netzwerken.

Teheran - (AFP) Mit kurzen Tanzeinlagen schaffen sich Ärzte und Pflegepersonal im Iran derzeit offenbar immer wieder eine kurze Atempause in ihrem Kampf gegen das Coronavirus: In den Online-Netzwerken sind seit einigen Tagen immer wieder Videoaufnahmen aus iranischen Krankenhäusern zu sehen, in denen das Personal in voller Schutzmontur zu traditioneller oder moderner iranischer Musik tanzt. An der „Tanz-Challenge“ beteiligen sich auch Frauen.

Einige der Videos auf Twitter oder Instagram wurden bereits hunderttausendfach angeklickt - ihre Echtheit ließ sich von der Nachrichtenagentur AFP allerdings zunächst nicht überprüfen. Vor wenigen Tagen hatte der Tod einer jungen Krankenschwester, die sich bei einem Patienten angesteckt hatte, das Land tief berührt.

Obwohl gemeinsames Tanzen nur verheirateten Frauen und Männern erlaubt ist, schritten die Behörden zunächst nicht gegen die Videos ein. Allerdings gefallen sie nicht allen: Einige Twitter-Nutzer schimpften über die „Sünde“. Ein Twitter-Nutzer witzelte hingegen, Krankenhäuser mit Coronavirus-Patienten seien die einzigen Orte, an denen sich die Sittenpolizei nicht blicken lasse.

Mit nach offiziellen Angaben 107 - nach einer Zählung der staatlichen Nachrichtenagentur Irna sogar 126 - Toten ist der Iran neben Italien das von dem Virus am schwersten betroffene Land nach China, wo der Erreger der Lungenkrankheit Covid-19 im Dezember seinen Ausgang nahm.