Die Delta-Variante lässt europaweit die Fallzahlen ansteigen. Gleichzeitig beklagen Politiker mangelnde Kontrollen bei Reiserückkehrern und in Fußballstadion drängen sich EM-Fans dicht an dicht. Steigt so das Risiko, dass Menschen aus dem Ausland das Virus mit nach Deutschland bringen?

Stuttgart - Die Delta-Variante des Coronavirus sorgt europaweit für steigende Infektionszahlen. Gleichzeitig tummeln sich in den Fußballstadien im Rahmen der Europameisterschaft tausende Fans dicht an dicht. Zudem hat die Bundesregierung vor wenigen Tagen entschieden, die Einreisevorgaben von Reiserückkehrern nicht zu verschärfen. Steigt somit das Risiko, dass Menschen aus dem Ausland das Virus nach ihrer Reise mit nach Deutschland bringen? Wissenredakteur Werner Ludwig analysiert die aktuelle Lage im Kampf gegen die Coronapandemie vor der Kamera.

Virusverbreitung durch Reiserückkehrer

Wie die bisherigen Corona-Wellen gezeigt haben, ist das Risiko der Virusverbreitung durch Reiserückkehrer durchaus ernst zu nehmen, erläutert Ludwig im Videointerview. Generell müssen Einreisende aus Risiko- und Hochinzidenzgebieten sowie aus Virusvariantengebieten ihre Einreise anmelden. „Damit sind die Regeln jetzt schon vergleichsweise streng. Das Problem ist eher, dass sie nicht überall mit der nötigen Konsequenz durchgesetzt und kontrolliert werden, was einige Politiker zurecht kritisieren“, sagt der Wissen-Redakteur.

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Viele kennen die Bilder aus den Stadien der Fußball-Europameisterschaft: Fans sitzen eng zusammen und umarmen sich freudetaummelnd, singen Fußballhymnen und nur die wenigsten tragen einen Mund-Nasen-Schutz. „Mit diesem Verhalten gefährden die Fans sich und ihre Kontaktpersonen“, erläutert Ludwig. Zwar gäbe es in den Stadien entsprechende Hygienekonzepte, doch würden diese meist ebenfalls nicht konsequent durchgesetzt. Gerade in England, wo die Delta-Variante praktisch 100 Prozent der Infektionen ausmacht, sei dies bedenklich.